Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD): Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen

1996 
Fur die Indikationsstellung zur Therapie, unabhangig davon, ob eine somatische Behandlung bei Patienten mit organischen Krankheiten indiziert oder ob die Frage der differentiellen Psychotherapieindikation abgeklart werden soll, hat die Art des Krankheitserlebens und der Krankheitsverarbeitung eine wichtige Bedeutung. Dabei stellt jede Behandlungsmethode mehr oder weniger grose Anspruche an die emotionale und kognitive Bereitschaft und Belastbarkeit des Patienten zur Kooperation und Mitarbeit. Fur die differentielle Indikationsstellung zur Psychotherapie ist so z. B. von Bedeutung, das der Patient einen angemessenen Leidensdruck aufweist, eine Einsichtsfahigkeit in psychodynamische Zusammenhange des Krankheitsgeschehens zeigt, gut fur die geplante Psychotherapieform motiviert ist und uber notwendige personliche und soziale Ressourcen verfugt. Vor diesem Hintergrund ist eine Operationalisierung des Krankheitserlebens und der Behandlungsvoraussetzungen notwendig. Die Copingforschung hat sich intensiv mit der Frage der Krankheitsverarbeitung befast und elaborierte Modellvorstellungen entwickelt, auf deren Hintergrund unterschiedliche Erhebungsinstrumente konzipiert und eingesetzt wurden (z. B. Billing u. Moss 1981; Lazarus u. Folkman 1984). Im deutschsprachigen Raum sind insbesondere die Arbeiten von Filipp u. Klauer (1988) Heim (Heim 1986; Heim et al. 1983), Muthny (1988), Ruger et al. (1990) und Schusler (1993) bekannt.
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