Risikofaktoren für einen frühen OP-Zeitpunkt und chirurgische Komplikationen bei Morbus Crohn

2018 
Hintergrund Trotz der Weiterentwicklung der medikamentosen Therapie und eines mittlerweile signifikant spateren OP-Zeitpunkts wird bei einem Grosteil der Patienten mit Morbus Crohn im Laufe der weiterhin kausal unheilbaren Erkrankung eine oder mehrere chirurgische Interventionen notwendig. Methodik Retrospektive Analyse 120 konsekutiver Patienten, die aufgrund eines Morbus Crohn an der Universitatsmedizin Rostock (UMR) operiert wurden. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS. Ergebnisse Insgesamt wurden 284 Operationen an 120 Patienten erfasst, wovon 207 Eingriffe an der UMR durchgefuhrt wurden. Das mittlere Alter bei Erstoperation lag bei 38 Jahren (Range: 17 – 66), die Erstdiagnose des Morbus Crohn erfolgte im Alter von 30 Jahren (Range: 9 – 62). Jeder Patient wurde wahrend seiner Erkrankung 2 – 3 × operiert (Range: 1 – 9). Je alter Patienten bei Erstdiagnose waren, desto kurzer war das Intervall bis zur Erstoperation. Die Anzahl der Operationen pro Patient wurde von Lokalisation und Verhalten der Erkrankung signifikant beeinflusst, wobei ein penetrierendes Verhalten mit einer hoheren und ein Befall des terminalen Ileums (L1) mit einer niedrigeren OP-Frequenz assoziiert waren. Risikofaktoren fur Komplikationen > Grad III nach Clavien-Dindo waren unter anderem ein hoheres Alter bei Operation sowie bei Erstdiagnose, ein verminderter Albuminspiegel und ein erhohtes CRP. Anastomoseninsuffizienzen waren ebenfalls mit den genannten Risikofaktoren sowie der praoperativen Einnahme von > 20 mg Prednisolonaquivalent pro Tag bzw. einer Gesamtdosis von > 280 mg uber die letzten 14 Tage vor OP assoziiert. Anastomosenkonfiguration sowie ein mikroskopischer Befall der Resektionsrander hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Entstehung einer Anastomoseninsuffizienz. Schlussfolgerung Eine Diagnosestellung nach dem 30. Lebensjahr war in dieser Analyse mit einem signifikant fruheren OP-Zeitpunkt assoziiert. Patienten mit Befall des terminalen Ileums (L1) hatten eine signifikant geringere OP-Frequenz als Patienten mit Kolon- oder kombiniertem Morbus-Crohn-Befall. Alter, Albumin, CRP und eine Steroidmedikation > 20 mg pro Tag zeigten sich als Pradiktoren fur perioperative Komplikationen.
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