Psychopathologic deficits after polytrauma in childhood and adolescence

2003 
ZIELSETZUNG: Das Ziel dieses Erfahrungsberichtes war es, psychopathologische Auffalligkeiten nach Polytrauma im Kindes- und Jugendalter zu evaluieren und psychologisch-vulnerable Phasen im Behandlungsverlauf zu erfassen. METHODIK: Im Beobachtungszeitraum 9/92 bis 12/98 wurden 41 polytraumatisierte Kinder und Jugendliche an der Universitatsklinik fur Unfallchirurgie Wien behandelt, von denen 28 PatientInnen uberlebten. Nach Ausschluss Schadel-Hirn-Traumatisierter, sowie von PatientInnen mit angeborenen neurologischen Storungen wurden 10 Kinder und Jugendliche nach durchschnittlich 3,4a (min.,1a; max.,7a) einer klinisch-psychologischen Untersuchung unterzogen. Neben der Katamnese wurden diagnostische Interviews zur Erfassung etwaiger psychiatrischer Symptomatik (DIPS und SKID) durchgefuhrt, weiters wurden kognitive Funktionen (Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Untersuchung der exekutiven Funktion), Personlichkeitsfaktoren, Angstbereitschaft sowie Stressverarbeitung gemessen. RESULTATE: Die diagnostischen Interviews zeigten lediglich bei 2/10 Patienten eine milde psychiatrische Symptomatik, die kognitiven Funktionen waren verglichen mit einer Normalpopulation unauffallig. Die Personlichkeitstests zeigten bei 2/10 Patienten Stressvermeidungsstrategien und erhohte Angstbereitschaft. Die katamnestische Erhebung zeigte bei allen Patienten zwei kritische Phasen, einerseits die Transferierung von der Intensivstation auf die Normalstation, andererseits der Ubergang in das hausliche Umfeld nach einem langen Spitalsaufenthalt. DISKUSSION UND SCHLUSSFOLGERUNG: Dieser Erfahrungsbericht an einem kleinen Kollektiv zeigt, dass nach schwerem Trauma im Kindes- und Jugendalter langfristig das psychologische Outcome zufriedenstellend und die Rate der posttraumatischen Belastungsstorungen gering zu sein scheint. Die festgestellten kritischen Phasen weisen darauf hin, dass die psychologische Betreuung des schwer verletzten Kindes und Jugendlichen bereits fruhzeitig auf der Intensivstation erfolgen sollte.
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