Das Cushing-Syndrom aus der Sicht der Gynäkologie

1991 
Das Cushingsyndrom ist gekennzeichnet durch Stammfettsucht, Vollmondgesicht, rasche Ermudbarkeit, Amenorrhoe, Hirsutismus, Striae, Oedeme, Glukosurie, Hypertonie und Osteoporose. Fur Frauen mit einem Cushingsyndrom gehoren Amenorrhoe und Hirsutismus zu den haufigsten Symptomen und bei einer gynakologischen Untersuchung konnen zudem typische Veranderungen des Cushingsyndroms auffallen wie Habitusveranderungen, Ekchymosen, Striae und eine Klitorishypertrophie (Soffer und Dorfmann, 1961). In den letzten 5 Jahren stellten wir bei 3 Patientinnen mit Amenorrhoe, Hirsutismus und Akne ein Cushingsyndrom fest. Eine Patientin prasentierte sich mit Vollmondgesicht, sekundarer Amenorrhoe, Mudigkeit, Gewichtszunahme und einem ausgepragten Hirsutismus, der sich innerhalb weniger Monate in Gesicht und oberer Thorax-Apertur entwickelt hatte. Die Laborwerte waren stark pathologisch: Testosteron funfmal erhoht, DHEA-S leicht erhoht, Kortisol-Tagesschwankung aufgehoben und freies Kortisol im Urin stark erhoht. In hoch, wie niedrig dosiertem Dexametha-son-Hemmtest lies sich keine Suppression erzielen. Der Verdacht auf einen androgen- und kortisol-produzierenden Tumor wurde hier durch den Ultraschallbefund und das Computertomogramm rasch erhartet. Es handelte sich um ein Nebennierenrindenkarzinom. Bei zwei Patientinnen mit einem zentralen Cushing war die Diagnose nicht so einfach zu stellen. Beide hatten eine Amenorrhoe, zunehmenden ausgepragten Hirsutismus im Gesicht und Akne.
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