Die neurokardiogene konvulsive Synkope – Differentialdiagnose, Pathophysiologie und Therapie anhand eines Fallberichts

2000 
Die neurokardiogene konvulsive Synkope als Krankheitsbild im Grenzbereich zwischen kardiovaskularer und neurologischer Dysfunktion stellt eine erhebliche differentialdiagnostische Herausforderung dar. Wir berichten uber den Fall einer 19-jahrigen Patientin mit rezidivierenden neurokardiogenen konvulsiven Synkopen, bei der vom Auftreten erster Symptome bis zur definitiven Diagnosestellung und Einleitung einer spezifischen Therapie mehr als 3 Jahre vergingen. Anhand des Fallberichts werden Differentialdiagnose, Pathophysiologie und Therapie dieser Storung der autonomen kardiovaskularen Regulation diskutiert. An das Vorliegen neurokardiogener konvulsiver Synkopen sollte immer dann gedacht werden, wenn bei einem Patienten sowohl Synkopen mit typischem kardiovaskularen Muster (z.B. kurzdauernde Ohnmachtsanfalle mit rascher Reorientierungsphase) als auch langere Bewusstlosigkeiten mit charakteristischer neurologischer Symptomatik (z.B. cerebrale Krampfanfalle mit postiktalem Dammerzustand) vorkommen. Mit der 1986 in die klinische Diagnostik eingefuhrten Kipptischuntersuchung steht eine effektive Methode zur Verfugung, um mit vergleichsweise hoher Sensitivitat die Diagnose einer neurokardiogenen Storung bei Patienten mit rezidivierenden Synkopen unklarer Genese zu stellen. Neben Orthostasetraining und medikamentoser Therapie gewinnt die Zweikammer-Schrittmachertherapie in der Behandlung kardioinhibitorischer Formen der neurokardiogenen Synkope zunehmend an Bedeutung.
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