Immer mehr ältere Haushalte sind von steigenden Wohnkosten schwer belastet

2019 
In diesem Wochenbericht wird die Entwicklung der Wohnkostenbelastung von Haushalten mit einer Referenzperson ab 65 Jahren in Deutschland seit 1996 untersucht. Vor allem Mieterhaushalte sind von der starken Zunahme dieser Kosten betroffen. Im Ergebnis hat sich in dieser Altersgruppe der Anteil der Mieterhaushalte, die eine Mietbelastungsquote (einschlieslich aller Nebenkosten) von mehr als 30 Prozent aufweisen, von 38 Prozent auf 63 Prozent im Jahr 2016 stark erhoht. Je niedriger das Haushaltsnettoeinkommen ist, desto hoher ist die Mietbelastungsquote. Auch Alleinlebende weisen eine uberdurchschnittliche Mietbelastung auf. Gleichzeitig ist die Zahl der Eigentumerhaushalte unter den alteren Personen mit hoheren Einkommen gestiegen, wobei deren Wohnkosten relativ gering im Vergleich zu denen von MieterInnen ausfallen. In Deutschland ist es damit zu einer doppelten Polarisierung bei alteren Menschen gekommen: Einerseits findet eine Ausdifferenzierung nach Eigentumsform (Miete vs. Eigentum) statt und gleichzeitig ist die Wohnkostenbelastung gerade bei Mieterhaushalten stark gestiegen. Die Politik ist daher gefordert, neben Verbesserungen beim Wohngeld auch die Forderung des sozialen Wohnungsbaus im Hinblick auf die Bedurfnisse insbesondere einkommensschwacher alterer MieterInnen anzupassen.
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