Ein einfaches Routineverfahren zur Beurteilung des Remobilisierungspotentials von Waldböden für Sulfat-Schwefel aus atmosphärischen Einträgen

1999 
Es wird ein einfaches praxistaugliches Verfahren zur Bestimmung des Remobilisierungspotentials fur in Waldboden akkumuliertes Sulfat aus atmospharischer Deposition vorgestellt. Mit Hilfe von drei parallelen Batch-Extraktionen kann fur jeden Boden (i) das dem Gesamt-Sulfat-Pool entsprechende totale Mobilisierungspotential (PTOT: Extraktion mit 0,5 M NH4F), (ii) das maximale Mobilisierungspotential bei starkem Ruckgang der Sulfatkonzentrationen im Sickerwasser auf praindustrielle Werte (PMAX: Extraktion mit dest. Wasser im Losungs:Boden-Verhaltnis 50:1) sowie (iii) das Mobilisierungspotential bei gegenwartig herrschenden Sulfatkonzentrationen (PREAL: Extraktion mit dest. Wasser im Losungs:Boden-Verhaltnis 5:1) mit geringem Aufwand erfast werden. Die Methode wurde an insgesamt 25 Horizonten verschiedenartiger suddeutscher Waldboden getestet. Das maximale SO42−-Mobilisierungspotential PMAX betrug in den untersuchten Boden im Durchschnitt nur rund 60% von PTOT; der Rest ist unter Standortsbedingungen weitgehend irreversibel gebunden. Auf der Basis des Mobilisierungspotentials PMAX und des Verhaltnisses von PREAL zu PMAX wird ein Beurteilungsrahmen fur die Hohe und Art des SO42−-Mobilisierungspotentials von Waldboden unter Standortsbedingungen vorgestellt. Extrahierbare Sulfatmengen von 5 bis uber 100 kmolc ha−1 pro m−1 Bodentiefe lassen fur viele Profile eine anhaltende Befrachtung des Sickerwassers mit SO42− erwarten. Ein Teil des Bodensulfat-Pools wird jedoch erst dann mobilisiert werden, wenn die SO 4 2− -Konzentrationen in der Bodenlosung deutlich zuruckgehen.
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