Internationale Literaturrecherche zum Intensivwohnbereich

2021 
Die Versorgungssituation von erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung und herausforderndem Verhalten im Bereich Wohnen weist im bestehenden System der Behindertenhilfe immer noch einen Mangel an qualitativ hochwertigen und bedarfsgerechten Unterstutzungs- und Eingliederungsangeboten fur diesen Personenkreis auf. Die steigenden Anforderungen an Einrichtungen durch das Bayerische Pflege- und Wohnqualitatsgesetz, die wachsende Nachfrage nach Intensivplatzen bei vermehrter Schliesung von Intensiv-Einrichtungen und Wohnheimplatzkundigungen sowie der Personal- und Fachkraftemangel betonen die Dringlichkeit eines nachhaltig wirkenden, innovativen Versorgungskonzepts. Im Rahmen des Pilotprojekts PINO - Projekt Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern soll dieser Forderung nachgegangen und ein wissenschaftlich fundiertes, innovatives Gesamtkonzept des Intensivwohnens entwickelt werden. Gemeinsam mit dem Aufbau eines Intensivnetzwerkes uber Oberbayern hinaus soll damit ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um die Versorgungssituation von erwachsenen Menschen mit herausforderndem Verhalten nachhaltig sicherzustellen und ihre Teilhabesituation in der Gesellschaft zu verbessern. Diesem Vorsatz geht in einer ersten Phase die Erhebung des IST-Zustandes der Versorgungssituation fur den im Fokus stehenden Personenkreis im Bereich des Intensivwohnens sowie eine Ubersicht uber bestehende Intensivwohn-Einrichtungen und deren methodische Konzepte voraus. Hierfur wurde eine systematische Recherche der nationalen und internationalen Fachliteratur durchgefuhrt, die folgende Ziele verfolgte: • Generieren einer fachlich relevanten und fundierten Datenbasis, • Kenntnisse gewinnen uber Konzepte, die die Lebensbereiche Wohnen, Arbeit und Freizeit verzahnen sowie • Analyse relevanter Erkenntnisse zu Gelingensfaktoren fur die Praxis. Fur die systematische internationale Literaturrecherche war die folgende Hauptfragestellung leitend: • Welche Bedingungen muss ein Wohn- und Betreuungskonzept des Intensivwohnens erfullen, um die Teilhabesituation (Lebens- und Betreuungssituation) der Personengruppe zu verbessern? Um die vorgegebene Zielsetzung umfassend abbilden zu konnen, wurden weiterhin spezifischere Teilfragen formuliert: • Welche aktuellen Beitrage, Erkenntnisse und Losungsansatze liegen zu der Zielgruppe und deren Betreuungssettings mit Blick auf die Verbesserung der Teilhabesituation national & international vor? • Welche Konzepte gibt es fur die Zielgruppe, die die Lebensbereiche Wohnen, Arbeit und Freizeit verzahnen? • Welche evidenzbasierten Wirkvariablen zeigen sich als forderlich fur die Verbesserung der Teilhabesituation der Personengruppe im Intensivwohnen in nationalen und internationalen Studien? Der vorliegende Bericht stellt die Vorgehensweise sowie Befunde aus der systematischen Recherche der nationalen und internationalen Fachliteratur in Hinblick auf die formulierten Leitfragen vor.
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