Bindungsmacht in Paarbeziehungen. Warum Beziehungen scheitern
2019
Seit Jahrzehnten ist ein Anstieg der Zahl von Trennungen und Scheidungen zu verzeichnen. Bislang liegen allerdings nur wenige sozialwissenschaftliche Untersuchungen zu den Ursachen des Scheiterns von Beziehungen vor. Der Beitrag stellt eine Analyse vor, die ausgehend von einer DFG-geforderten qualitativen Studie zu Trennungsprozessen das „Innenleben“ des Scheiterns prozessanalytisch, d. h. in seinen Konstellationen, Verlaufen und Dynamiken untersucht und dabei, basierend auf Befragungen beider Ex-Partner*innen, das Paar zur Untersuchungseinheit erhebt. Der Studie liegt ein Sample von insgesamt 23 Ex-Paaren aus unterschiedlichen Soziallagen und mit unterschiedlichen Bildungshintergrunden zugrunde. Insgesamt konnten in der Studie drei Grundkonstellationen gescheiterter Beziehungen identifiziert werden, von denen eine ausfuhrlicher behandelt wird: Beziehungen, deren Scheitern in fortwahrenden und grosen Machtungleichgewichten zwischen den Partner*innen begrundet liegt. Gezeigt wird, wie emotionale Ungleichheiten und symbolische Herrschaft miteinander verzahnt sind und unter welchen Bedingungen ein groses Machtgefalle zum Scheitern der Beziehung fuhrt.
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