Analyse des 18F-FDG-Speichermusters in der PET zur Differenzierung zwischen aseptischer Prothesenlockerung und Protheseninfektion – Eine prospektive Pilotstudie

2010 
Ziel der prospektiven Studie war die Identifikation von Befundmustern in der Positronenemissionstomographie (PET) mit 18F-Fluordeoxyglucose (18F-FDG) zur diagnostischen Differenzierung schmerzhafter Knieprothesen in aseptische Knieprothesenlockerung und Protheseninfekt fur die tibiale und femorale Komponente. Patienten, Material, Methode: 20 Patienten mit klinischem Verdacht auf aseptische Prothesenlockerung bzw. einen Infekt zementierter Knieprothesen wurden praoperativ mittels FDG-PET untersucht. Die Grenzflache zwischen Prothese und angrenzendem Knochen wurde dabei in 3 Segmente fur das Femur und 3 Segmente fur die Tibia sowie 4 Segmente fur das periprothetische Weichteilgewebe unterteilt. Fur jedes dieser Segmente wurde durch zwei unabhangige Untersucher ein visueller Uptake-Score (0–3) erhoben. Die endgultige Diagnosesicherung erfolgte in allen Fallen durch die klinische und operative Befunderhebung mit histologischer und mikrobiologischer Gewebeaufarbeitung. Ergebnisse: Intraoperativ fanden sich 6 aseptische Lockerungen der femoralen und 5 aseptische Lockerungen der tibialen Prothesenkomponenten und 9 Protheseninfekte. 8 der 9 infizierten Prothesen wiesen sowohl eine Lockerung der femoralen als auch der tibialen Prothesenkomponenten auf. Eine statistisch signifikante Korrelation zwischen dem semiquantitativen Uptake der einzelnen Segmente und der Diagnose einer aseptischen Lockerung oder eines Protheseninfektes konnte nicht nachgewiesen werden. Eine differenzierte Befundinterpretation des qualitativen und semiquantitativen Glukosemetabolismus hingegen zeigte eine diagnostische Treffsicherheit (Spezifitat / Sensitivitat / pos. Vorhersagewert (PVW) / neg. Vorhersagewert (NVW)) von 93% / 83% / 83% / 93% fur eine aseptische Lockerung der femoralen Komponente, von 87% / 80% / 67% / 93% fur eine aseptische Lockerung der tibialen Komponente und von 82% / 89% / 80% / 90% fur eine Protheseninfektion. Schlussfolgerung: Die differenzierte Interpretation des regionalen Glukosemetabolismus bietet, gesichert durch Ubereinstimmung der FDG-PET Befunde mit den intraoperativen und histologisch / mikrobiologischen Befunden, eine vielversprechende diagnostische Moglichkeit zur Differenzierung zwischen aseptischer Knieprothesenlockerung und Protheseninfekt. Der tatsachliche Nutzen der erarbeiteten Befundinterpretation muss an groseren Patientenkollektiven evaluiert werden.
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