EIN 21-JAHRIGER PATIENT MIT EINEM MIKROADENOM DER HYPOPHYSE UND EINER NEU AUFGETRETENEN GYNAKOMASTIE

1999 
Ein 21-jahriger Patient mit einem Mikroadenom der Hypophyse und einer ausgepragten Gynakomastie stellte sich in der endokrinologischen Ambulanz zur weiteren Abklarung vor. Auser einem leicht erhohten Serumtestosteron, einem erhohten SHBG und einem supprimierten FSH ergab sich kein richtungsweisender klinischer oder laboranalytischer Befund. Das Ostradiol befand sich im Normalwertebereich. Erst eine gezielte Nachanamnese ergab, das der Patient uber einen Zeitraum von etwa 6 Monaten mehrmals wochentlich ein Haarwuchsmittel auf die Kopfhaut aufgetragen hatte, das Athinylostradiolmengen im Milligrammbereich sowie Minoxidil enthielt. Beide Substanzen werden transdermal aufgenommen und fuhren (Minodixil nicht immer) zu einer Gynakomastie. Athinylostradiol zeigt in den wenigsten gebrauchlichen Nachweisverfahren fur Ostradiol Kreuzreaktionen. Drei Monate nach Absetzen des Haarwuchsmittels, das auf Grund einer beginnenden Alopecia androgenetica eingenommen worden war, kam es zu einer kompletten Remission der klinischen Symptomatik. Alle bei der Erstvorstellung veranderten Laborparameter befanden sich wieder im Normalwertebereich.
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