Hochgradige Balanitis und Penisvorfall infolge eines eingewachsenen Haarrings bei einem Scottish-Highland-Bullen

Gegenstand: Es wird der Fall einer hochgradigen Balanitis und eines Penisvorfalls infolge eines stark eingewachsenen Haarrings bei einem Jungbullen der Rasse Scottish Highland beschrieben. Material und Methoden: Initial wurden die vorgefallenen Penisanteile am stehenden, unsedierten Tier gereinigt, mit PVP-Jod-Losung behandelt und durch Anlegen einer Schurze vor Austrocknung und weiteren Verletzungen geschutzt. Ferner erhielt der Bulle ein Antibiotikum und Antiphlogistika parenteral. Durch die Volumenreduktion der vorgefallenen Penisanteile lies sich der Penis nach 5 Tagen ruckverlagern. Hierbei wurde nach vollstandiger Abtragung entzundlicher Auflagerungen ein stark eingewachsener Haarring entdeckt und entfernt. Zur Verhinderung eines Rezidivs erfolgte ein partieller temporarer Verschluss der Praputialoffnung. Die weitere Behandlung umfasste tagliche Praputialspulungen uber 10 Tage und eine parenterale Antibiose uber 5 Tage. Ergebnisse: Nach Entfernung des Haarrings und Ruckverlagerung des Penis heilten die Penislasionen rasch ab. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der beschriebene Fall verdeutlicht die Notwendigkeit einer zuchthygienischen Untersuchung von Jungbullen bereits vor Aufnahme der Decktatigkeit unter eingehender Adspektion des Penis, da beim Rind Haarringe vor allem durch das hau - fige gegenseitige Bespringen von in Gruppen gehaltenen Jungbullen entstehen konnen.