Die Tonebene im Film
2015
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt die Gerauschebene im Film. Es wird hinterfragt, welchen Platz die Gerausche im Film einnehmen und was sie zum Gesamtwerk Film beitragen. Die Tonspur im Film besteht aus drei Ebenen: Gerausche, Musik und Sprache. Es wird vorrangig die Gerauschebene beachtet, doch konnen die anderen Elemente nicht einfach weggelassen werden. Musik und Sprache werden angefuhrt, wenn sie in Verbindung mit Gerauschen auftreten. Weiters ist das Zusammenspiel der Ton- und Bildebene von Bedeutung. Der Ton kann das Bild beeinflussen. Die zwei Ebenen interagieren auf unter¬schiedliche Art miteinander. Die untersuchten Szenen aus den Filmen King Kong 1933, 1976 und 2005 sollen die Gestaltung der Tonspur veranschaulichen. Folgende Forschungsfrage wurde ausgearbeitet:
Welche akustischen Gestaltungsmoglichkeiten und Funktionen der Gerauschebene haben die untersuchten Remakes von ihrem Vorgangerfilm bzw. ihren Vorgangerfilmen ubernommen?
Die Arbeit beginnt mit einem Kapitel, in dem wichtige Begriffe zum Thema Tonebene im Film erklart werden. Ein historischer Uberblick inklusive technischer Entwicklungen wird geboten. Hervorgehoben werden die Tonfilmentwicklungen in den 1930er und 1970er Jahren, da in diesen Zeitspannen wichtige Veranderungen stattgefunden haben.
Die Einfuhrung des Tonfilms hat unterschiedliche Reaktionen bei Filmemachern und Theoretikern ausgelost. Diese werden in einem eigenen Kapitel zusammengefasst. Es folgt eine Diskussion uber die Bedeutung von Gerauschen im Film. Danach wird die Tonebene in ihre Einzelteile zerlegt und untersucht. Die Gerausche, ihre Funktionen und Gestaltungs¬moglichkeiten, Gebrauch von Musik, Einsatz der Sprachebene und das Zusammenspiel von Ton und Bild werden behandelt. Wenn man von Ton im Film spricht, darf man nicht auf den Einsatz von Stille vergessen. Ein Kapitel behandelt das Thema Stille, ihre Gestaltungs¬moglichkeiten und ihre Funktionen.
Als Grundstein fur die Arbeit dienen die Bucher „Sound Design im Film“ von Barbara Fluckiger und „Audio-Vision“ von Michel Chion. Sie beschreiben unter anderem, wie man vorgehen muss, um die Tonebene im Film zu analysieren.
Die ausgewahlten Filme werden vorgestellt. Untersucht werden vier verschiedene Szene, die in jedem King Kong Film vorkommen. Die Analyse erfolgt in Tabellenform. Die Tabelle wird in die Spalten Bild, Gerausche, Musik und Sprache gegliedert. Weiters kennzeichnen eine fortlaufende Nummerierung und ein Timecode die jeweilige Zeile. Nach der Unter¬suchung der drei Filme gibt es jeweils ein Kapitel, in dem diese verglichen werden. Gemein¬samkeiten werden herausgehoben.
Die wichtigsten Ergebnisse werden abschliesend in einem eigenen Kapitel zusammengefasst. Und auch an dieser Stelle werden sie kurz beschrieben: Der Gebrauch von Stille ist in allen drei Filmen ahnlich. Sie wird als Kontrast zu lauten Sequenzen eingesetzt, um die Spannung aufrecht zu erhalten und die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu fokusieren. Stille wird unter anderem verwendet, wenn die Protagonisten Todesangste leiden mussen. Schon 1933 wusste man, wie man akusmatische Gerausche einsetzt. Die Vorstellung des mysteriosen, gefahrlichen, riesigen Monsters erfolgt in allen drei Filmen vorerst akustisch. Weiters reagieren die Protagonisten auf akusmatische Gerausche, sie sind neugierig und wollen deren Quellen herausfinden. Unidentifizierbare Klangobjekte findet man in den Filmen von 1976 und 2005. Gerausche werden haufig eingesetzt, um Stimmungen zu vermitteln. Dies geschieht in den jungeren zwei Filmen auf unterschiedliche Arten. 1933 wird die Stimmung haupt¬sachlich durch die orchestrale Musik verstarkt. In allen drei Filmen findet eine gekonnte Verbindung von diegetischer und extradiegetischer Musik statt. Gerausche werden durch musikalische Akzente unterstutzt. Ein schones Zusammenspiel zwischen den drei akustischen Ebenen und dem Bild ist in allen Filmen zu beobachten.
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