Konversionsstörungen
2004
In der ICD-10 und im DSM-IV werden mehrere Storungen definiert, die durch ein Auftreten physischer Symptome ohne entsprechendes „organisches Korrelat“ charakterisiert sind. Konversionsstorungen (DSM-IV) bzw. dissoziative Storungen (IDC-10) sind historisch eng verbunden mit dem Begriff der Hysterie. Atiopathogenetisch sind sie weitgehend unverstanden. Anknupfend an psychoanalytische Erklarungsmodelle, beinhalten die modernen deskriptiven Diagnosesysteme in ihrer Definition weiterhin einen Bezug auf einen vorangehenden seelischen Konflikt. In diesem Artikel werden die aktuellen Erkenntnisse klinischer und epidemiologischer Studien zusammenfassend referiert. Erste funktionell bildgebende Untersuchungen erlauben, Hypothesen uber zugrunde liegende Mechanismen neurowissenschaftlich zu untersuchen. Der Einsatz und die Resultate dieser Methoden stellen die traditionelle und oft falsch verstandene Dichotomie zwischen „organischen“ und „psychogenen“ Erkrankungen in Frage.
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