Kardiovaskuläre und metabolische Gesundheit der Jugendlichen in der ICSI-Follow-up-Studie

2020 
Zur gesundheitlichen Entwicklung von Kindern, die nach einer Kinderwunschbehandlung konzipiert und geboren wurden, gibt es immer mehr Daten. Daten zu Schwangerschaftsverlauf, neonatalem Outcome und fruhkindlicher Entwicklung werden nun durch Informationen zur Pubertatsentwicklung erganzt. Ein nachster Meilenstein sind erste Daten zu kardiometabolischen Risikoprofilen. Es ist moglich, dass durch epigenetische Einflusse kardiometabolische Parameter verandert werden. Diese Einflusse konnen durch In-vitro-Techniken forciert werden. Gegenstand dieser Ubersichtsarbeit ist die Deutsche ICSI-Follow-up-Studie, die seit Anfang der 2000er-Jahre eine bereits in der Schwangerschaft rekrutierte Kohorte von nach intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) konzipierten Kindern erfasst. Im mittleren Alter von etwa 16 Jahren wurden 275 Jugendliche nach ICSI und 273 Kontrollen untersucht. Zur Erfassung der kardiometabolischen Entwicklung wurden eine korperliche Untersuchung der Kinder sowie eine Analyse von Laborwerten des Fett- und Glukose-Insulin-Stoffwechsels bei den Kindern und Muttern durchgefuhrt. Zudem erfolgte eine strukturierte Erfassung von Daten zur psychisch-physischen Entwicklung der Kinder, Mutter und Vater. Unterschiede in den erhobenen Messwerten wurden nach der Adjustierung fur elterliche Faktoren in den meisten Fallen relativiert oder verschwanden komplett. Im Gegensatz zu anderen Kohorten wurde ein erhohter Blutdruck bei nach ICSI geborenen Kindern in dieser Studie nicht nachgewiesen. Insgesamt findet sich kein Hinweis auf relevante kardiometabolische Probleme der nach ICSI geborenen Kinder. Da sich die Beobachtungen in diesem Alter naturgemas auf Surrogatparameter stutzen, sind fur eine bessere Bewertung weitere Studien in hoherem Lebensalter notwendig.
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