Therapie und Sekundärprävention der venösen Thromboembolie – Orale Antikoagulation im Wandel
2017
Mit der kurzlich erfolgten Zulassung des vierten direkten, neuen nicht-Vitamin-K-abhangigen oralen Antikoagulans (NOAK) Edoxaban hat sich die Palette der verfugbaren NOAKs zur Therapie der venosen Thromboembolie (VTE) erweitert. Kurz danach sind zwei aktualisierte Leitlinien zur Prophylaxe und Therapie der VTE veroffentlicht worden, in denen NOAKs als gleichwertige Antikoagulanzien zu niedermolekularem Heparin (NMH), Fondaparinux (FDX) und VKA gelistet sind. Alle NOAKs sind fur die Erhaltungstherapie nach VTE verfugbar. Daruber hinaus sind zwei NOAKs in erhohter Dosis auch fur die Initialtherapie (Rivaroxaban und Apixaban) zugelassen. Zwischen den einzelnen NOAKs gibt es pharmakokinetische und pharmakodynamische Unterschiede. Wie bei NMH/FDX muss bei allen NOAKs die Dosis bei relevanter Niereninsuffizienz verringert werden. Ein Bridging im Falle operativer Eingriffe ist dagegen – anders als bei VKA – generell nicht notwendig. Eine Dosispause, deren Dauer von der Nierenfunktion und dem individuellen Blutungsrisiko abhangt, ist, wie bei NMH bzw. FPX, in der Regel ausreichend. Die ublichen Gerinnungsparameter aPTT und INR sind fur ein Monitoring ungeeignet. Ein Labormonitoring ist bei Xabanen mittels adjustierten Anti-Xa-Testen, bei Dabigatran mittels der verdunnten Thrombinzeit nur in Ausnahmesituationen, z. B. bei individuell stark erhohtem Blutungsrisiko oder Fehleinnahmeverdacht, hilfreich.
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