MIBG-Szintigraphie: Diagnosesicherung bei endokrin aktiven Glomustumoren

1994 
Glomustumoren (nonchromaffine Paragangliome) gehoren zu den haufigsten gutartigen Mittelohrtumoren. 1–3% sind funktionell aktiv und sezernieren dann uberwiegend Noradrenalin, jedoch auch in geringeren Mengen Adrenalin. Selten ist eine Sekretion von Dopamin. Damit sich eine endokrine Aktivitat funktionell bemerkbar macht, ist ein 5facher uber dem Normwert liegender Serumspiegel notwendig. Machen sich uberhohte Serumspiegel unter dem 5fachen Anstieg klinisch noch nicht bemerkbar, so kann es jedoch bei der Operation zu einer mechanisch induzierten massiven Ausschuttung von Katecholaminen kommen. Die klinische Konse-quenz kann eine hypertensive Krise, eine Arrhythmie, eine paroxysmale Tachycardie oder aber im schlimmsten Falle ein Herzstillstand sein. Die Szintigraphie mittels I-131-Meta-Jodobenzylguanidin (MIBG) zeigt auf eine nichtinvasive und zuverlassige Methode die atypisch lokalisierte Anreicherung von Katecholaminen. Diese praoperative Diagnosesicherung erlaubt eine intraoperative medikamentose Vermeidung von kardialen Komplikationen. Erste Ansatze bestehen, die endokrine Aktivitat bei nicht operablen endokrin aktiven Glomustumoren mittels der MIBG-Szintigraphie zu mindern, um den Serumspiegel in nicht klinisch relevanten Normen zu halten.
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