Religionssoziologie als Wissenssoziologie

2020 
Dieser erstmals 1963 im englischen Original publizierte Aufsatz von Berger und Luckmann ist ein Schlusseltext der neoklassischen Religionssoziologie, der hier in einer von Hubert Knoblauch angefertigten deutschen Erstubersetzung erscheint. »Sociology of Religion and Sociology of Knowledge« enthalt wesentliche Weichenstellungen fur eine theoretische Reorientierung der Religionssoziologie. Die Autoren kritisieren die damalige kirchensoziologische Verengung der soziologischen Religionsforschung und schlagen eine Redefinition des Religionsbegriffs im Rahmen wissenssoziologischer Theorie vor. Im soziologischen Sinne reduziert sich Religion nicht auf ihre kirchlich institutionalisierte Form. Vielmehr ist sie als spezifische Form gesellschaftlicher Konstruktion objektiver Legitimierungen zu verstehen und umfasst somit auch Phanomene, welche institutionell jenseits der Kirchen organisiert sind. Vor allem in Hinblick auf die Etablierung von Weltanschauungen in pluralisierenden Gesellschaften pladieren Berger und Luckmann fur eine wissenssoziologische Reformulierung des Aufgabenbereichs der Religionssoziologie dergestalt, dass nicht nur traditionelle religiose Legitimationssysteme in die Analyse einbezogen werden.
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