CO2-relevante Besteuerung und Abgabenleistung der Sektoren in Österreich

2021 
Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung des osterreichischen Steuer- und Abgabensystems im Zusammenhang mit CO2-Emissionen. Ein zusatzlicher Fokus liegt dabei auf entsprechenden Steuerbefreiungen, Forderungen und Subventionen, die den CO2-Ausstos in Osterreich monetar begunstigen. Methodisch kommt eine um Umweltfaktoren erweiterte Input-Output-Analyse zur Anwendung. Als Datenbasis dienen die Energiebilanzen, die Luftemissionsrechnung, Forderberichte des Bundes und verschiedene Vorgangerstudien. Die Studie ist in drei Teile unterteilt. Der erste Teil befasst sich mit den bereits existierenden direkten Steuern und Forderungen. Dabei liegt ein starker Fokus auf der unterschiedlichen Verteilung zwischen den Wirtschaftssektoren und den Haushalten. Die Analyse zeigt, dass Letztere einen Grosteil (5,3 Mrd. Euro) der CO2-relevanten Steuern und Abgaben bezahlen, wahrend der Unternehmenssektor weitaus geringer belastet wird (3,5 Mrd. Euro). Daruber hinaus sind die existierenden Subventionen so ausgestaltet, dass hauptsachlich die Unternehmen davon profitieren (2,67 Mrd., Haushalte 0,65 Mrd. Euro). Der zweite Teil erweitert den ersten Teil um die sogenannten indirekten Effekte, indem auch die Steuerbelastung uber die Vorleistungsverflechtungen in den einzelnen Sektoren mit in die Analyse genommen werden. Sowohl in der direkten, als auch in der indirekten Betrachtung zeigt sich, dass sich die Steuerlast deutlich zugunsten der Unternehmen uber die Sektoren verteilt. Die Haushalte tragen die Hauptlast der existierenden CO2-relevanten Steuern und Abgaben, wahrend sie von Forderungen kaum profitieren. Im Schnitt zahlen die Haushalte 127 Euro pro direkt verursachter Tonne CO2, wahrend die Unternehmen nur 41 Euro zahlen. Im dritten Teil werden drei fiktive CO2-Steuerszenarien fur Osterreich berechnet. Werden die gesamten CO2-Emissionen als Berechnungsbasis herangezogen, so wurde in der kurzen Frist die Steuerlast verglichen mit den existierenden Energiesteuern je nach Szenario um 2,2 Mil., 5,2 Mil. oder 6,9 Mil. Euro ansteigen. Werden nur die klimaschadlichen Emissionen als Berechnungsbasis einer Steuer herangezogen, so verringert sich die Steuerlast je nach Szenario auf 1,5 Mrd., 3,1 Mrd. oder 3,4 Mrd. Euro. Die Haushalte wurden in allen Szenarien die Hauptlast tragen, auch wenn die indirekten Effekte betrachtet werden.
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