Diagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit chronischem Schmerz

2020 
Bei der Behandlung chronischer funktioneller Schmerzen im Kindes- und Jugendalter nimmt international sowohl die Anzahl an diagnostischen und therapeutischen Masnahmen als auch ihre Invasivitat zu. Studienziel ist die Erforschung der vor Beginn einer spezialisierten stationaren Schmerztherapie durchgefuhrten, die padiatrischen Patienten potenziell gefahrdenden Masnahmen in Deutschland. In einem retrospektiven Studiendesign wurden Patientenakten eines tertiaren Kinderschmerzzentrums der Jahre 2004, 2008, 2012 und 2016 ausgewertet (N = 585). Neben diagnostischen und therapeutischen Masnahmen wurden primare Schmerzparameter und Patientencharakteristika erfasst. In einer interdisziplinaren Expertenumfrage (N = 13) wurden die Invasivitat, das Risiko und die psychische Belastung von Masnahmen bewertet. Diagnostische und medikamentose Masnahmen nehmen bis 2012 zu. Ab 2012 lasst sich ein abnehmender Trend erkennen (χ2(3) = 11,708; p = 0,008). Die Invasivitat (χ2(3) = 13,342; p = 0,004), das Risiko (χ2(3) = 13,135; p = 0,004) und die psychische Belastung (χ2(3) = 14,403; p = 0,002) durchgefuhrter Masnahmen zeigen ein gleiches Veranderungsmuster. In der Gesamtstichprobe sind Patienten mit Bauch- oder Gliederschmerzen besonders gefahrdet fur hoch invasive und sehr risikoreiche Diagnostik. Eine Zunahme diagnostischer und therapeutischer Masnahmen bei funktionellen Schmerzstorungen lasst sich nur bis 2012 beobachten. Bei bestimmten Patientengruppen kommen invasive, risikoreiche und die Psyche starker belastende Masnahmen haufiger zur Anwendung.
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