Psychotherapie bei Alkoholkranken

Die Psychotherapie der DDR eroberte das Feld der Suchtkrankentherapie erst relativ spat und zogernd. Anfang der 70er Jahre gab es zwar einige wenige Aktive, die im ambulanten und stationaren Bereich vor allem Gruppenpsychotherapie bei Alkoholkranken anwandten, die theoretische und offentliche Auseinandersetzung mit Gruppenpsychotherapie und Psychotherapie uberhaupt wurde aber von Therapeuten anderer Krankheitsgruppen bestimmt (Neurosen, psychosomatische Storungen). Suchtkrankentherapie galt als wenig attraktiv. Sie wurde von Arzten, Psychologen, aber auch von medizinischen Fachschulabsolventen (Fursorgerinnen, Krankenschwestern) und ehemaligen Patienten getragen. Dieser Personenkreis zeichnete sich zwar durch ein hohes Engagement aus, hatte aber oft nur eine geringe psychotherapeutische Ausbildung. Seit 1977 kam es vor allem im ambulanten Bereich zu einer raschen Zunahme der Zahl von Therapiegruppen fur Alkoholkranke, regional wurden die ersten Weiterbildungen fur die Behandler von Abhangigen veranstaltet.