Einfluß des örtlich unterschiedlichen Verschmutzungsgrades im Stadtgebiet von Duisburg auf die Häufigkeit unspezifischer Atemwegserkrankungen

1970 
In dem Zeitraum von Februar 1965 bis Juni 1966 untersuchten wir 1292 MAnner und 843 Frauen, die ihren Wohnsitz lAnger als 10 Jahre im Duisburger Stadtgebiet hatten. Nach dem Gesamtstaub und dem SO4-Niederschlag lassen sich die Wohnbezirke in 3 verschiedene Belastungszonen unterteilen. Der Vergleich der in ihrer, soziologischen Struktur, in ihren Rauchergewohnheiten und ihrer Alterszusammensetzung ubereinstimmenden Teilkollektive ergibt kerne HAufung von Husten, Auswurf und Atemnot in AbhAngigkeit vom SO4- oder Gesamtstaubniederschlag. Das gleiche gilt von den Auskultationsbefunden und verschiedenen Lungenfunktionsparametern wie dem intrabronchialen Stromungswiderstand, den arteriellen Blutgasen und der alveolAr-arteriellen KohlensAuredruckdifferenz. Die Einteilung der stAdtischen Verschmutzungszonen nach ihrem SO2- und Staubniederschlag bleibt jedoch problematisch, da die Konzentration anderer Schadstoffe, wie z.B. am Fluorgehalt der BlAtter gezeigt werden kann, nicht mit dem Grad des Staubniederschlags und der SO2-Immission Hand in Hand gehen. Bin Aufschluβ daruber, inwieweit die industrielle Luftverschmutzung in ihrer Gesamtheit eine schAdigende Wirkung auf das Bronchialsystem entfaltet, ist aber aus dem Vergleich zwischen einer den Industrieabgasen nicht exponierten Landbevolkerung und der Stadtbevolkerung des Industriegebietes zu entnehmen [33], bei der sich keine Unterschiede zwischen Stadt und Land ergaben, die eine richtungsgebende Beeinflussung unspezifischer Atemwegserkrankungen durch die Luftverschmutzung im Ruhrgebiet vermuten lassen.
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