Allogene periphere Blutstammzelltransplantation nach dosisreduzierter Konditionierung bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie abhängig von zytogenetischen und molekulargenetischen Aberrationen

2014 
Bei Patienten mit AML und MDS hat die Identifikation von zytogenetischen und molekularen Aberrationen eine herausragende Bedeutung. Als wichtige unabhangige Prognoseparameter nehmen sie einen entscheidenden Einfluss auf die Planung der Therapiestrategie und sind daruber hinaus zum genetischen Monitoring der Krankheitsaktivitat geeignet. In der vorliegenden Arbeit konnte die Effektivitat des FLAMSA-RIC-Protokolls in zytogenetisch und molekulargenetisch definierten Subgruppen herausgearbeitet werden. Im ersten Teil der Analyse wurden 141 Patienten mit normalem Karyotyp und bekanntem Mutationsstatus fur NPM1 und FLT3 untersucht. Dabei konnten vielversprechende Resultate bei Transplantation im primaren Induktionsversagen beobachtet werden. Bei Patienten, die jenseits der ersten kompletten Remission transplantiert wurden, konnte die prognostische Relevanz der molekularen Subgruppen bestatigt werden, was sich sowohl in den unterschiedlichen Eigenschaften der Patienten im Rezidiv und bei Transplantation als auch in den unterschiedlichen Ergebnissen der Patienten mit verschiedenen Genotypen zeigte. Bei Transplantation jenseits der ersten kompletten Remission, zeigten Patienten mit einem gunstigen Genotyp (NPM1mut/FLT3wt) signifikant bessere Ergebnisse nach Transplantation als Patienten mit einem ungunstigen Genotyp (NPM1wt/FLT3wt und FLT3-ITD mit oder ohne NPM1-Mutation). Der prognostische Wert der gunstigen molekularen Marker blieb auch bei Transplantation jenseits der ersten kompletten Remission erhalten. So waren die Ergebnisse in der Gruppe von Pateinten mit gunstigem Genotyp bei einer Transplantation in erster kompletter Remission und jenseits der ersten kompletten Remission vergleichbar. Dagegen zeigten Patienten mit einem ungunstigen Genotyp signifikant schlechtere Ergebnisse, wenn die Transplantation jenseits der ersten kompletten Remission erfolgte. Im zweiten Teil der Arbeit wurden die Ergebnisse von 173 Patienten mit AML und MDS und einer Hochrisiko-Zytogenetik analysiert. Die Resultate unterstreichen die Bedeutung des FLAMSA-RIC-Regimes als hocheffektives Konditionierungsprotokoll bei der allogenen Stammzelltransplantation von Patienten mit MDS und AML und einer ungunstigen Zytogenetik. Fur MDS-Patienten konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass eine Transplantation vor dem Ubergang in eine sekundare AML signifikant bessere Uberlebensraten erzielt als nach der Transformation in eine akute Leukamie. Des Weiteren wurden zytogenetisch definierte Subgruppen innerhalb der klassischen ungunstigen Prognosegruppe identifiziert, die eine differenziertere Abschatzung der Prognose ermoglichen.
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