Digitale Edition und Erschließung eines interreligiösen Periodikums aus dem Vormärz als editionsphilologische Aufgabe.: Die „Unparteiische Universal-Kirchenzeitung für die Geistlichkeit und die gebildete Weltklasse des protestantischen, katholischen und israelitischen Deutschlands“ (1837)

2015 
Die "Universal-Kirchenzeitung" war der fruhe Versuch eines gleichberechtigten interkonfessionellen Dialogs unter Beteiligung von protestantischen, katholischen und "israelitischen" Redakteuren und Autoren. Sie brachte zweimal wochentlich "kirchliche" Nachrichten aus allen Teilen der Welt, Rezensionen sowie Aufsatze. Von Reformern begrust, von anderen heftig kritisiert, in Preusen umgehend verboten, stand sie, im Geist der Aufklarung, aber in antiaufklarerischer Zeit, jedoch schnell zwischen allen Stuhlen und stellte ihr Erscheinen nach nur genau einem Jahrgang ein. Die "Universal-Kirchenzeitung" war eine lange Zeit rare, kaum noch zugangliche und deshalb weitgehend nicht erforschte Quelle. Die vorliegende Arbeit erschliest die 1837 in 104 Ausgaben erschienene "Universal-Kirchenzeitung" thematisch-inhaltlich, widmet sich Geschichte und Schicksal, dokumentiert detailliert die enthaltenen Beitrage und ihren Autoren. Ein eigenes Kapitel geht auf die Frage nach der judischen Beteiligung an diesem Projekt ein. Neben der inhaltlichen Eroffnung dieses Forschungsfeldes dokumentiert die Arbeit zugleich die ebenfalls abgeschlossene und als Netzpublikation verfugbare digitale Edition der "Universal-Kirchenzeitung" (urn:nbn:de:0230-20090410994). Dazu bringt sie eine Einfuhrung in die Editionsphilologie, die, bezogen auf die Geisteswissenschaft, fruh von einer digitalen Revolution ergriffen wurde, die uberhaupt erst die Neuausgabe eines solchen Periodikums moglich machte. Bei der Neuausgabe galt es, methodische Erfordernisse zu klaren, und ebenso bewahrte wie zeitgemase Mittel und Methoden digitalen Edierens zu identifizieren und anzuwenden. So geht die Arbeit einerseits auf Fragen der Langfristverfugbarkeit (URN-Verfahren) ein, die ebenso infrastrukturelle Aspekte als auch Codierungs- und Speicherformate betreffen (TEI, PDF/A). Andererseits gerat ebenso die wissenschaftliche Interoperabilitat in den Blick, etwa am Beispiel von Normdaten wie der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek, und der Auffindbarkeit durch Techniken wie BEACON und COinS.
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