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Inzidentalome der Nebennieren

2018 
Inzidentalome der Nebenniere (NN) sind zufallig detektierte NN-Raumforderungen. Die Pravalenz liegt bei etwa 3 % und steigt mit zunehmendem Lebensalter auf ca. 10 %. Neben der Evaluation der Dignitat ist die Uberprufung eines Hormonexzesses erforderlich. Etwa 15 % der Inzidentalome sind durch eine Hormonuberproduktion charakterisiert (v. a. primarer Hyperaldosteronismus [Conn-Syndrom], Hyperkortisolismus [Cushing-Syndrom], Phaochromozytom). Das Conn-Syndrom ist die haufigste Ursache einer endokrinen Hypertonie und bedingt durch eine Aldosteronuberproduktion, in der Regel eines unilateralen Adenoms oder einer idiopathischen, haufig bilateralen Hyperplasie. Screeningparameter ist der Aldosteron-Renin-Quotient. Bei erhohtem Quotient muss ein Bestatigungstest, z. B. Kochsalzinfusionstest, erfolgen. Zur sicheren Seitenlokalisation ist in der Regel ein NN-Venenkatheter erforderlich. Beim Nachweis einer unilateralen Aldosteronuberproduktion wird die Adrenalektomie empfohlen, bei bilateraler Aldosteronuberproduktion die Therapie mit einem Aldosteronantagonisten. Zur Diagnosesicherung eines adrenalen Cushing-Syndroms ist ein Dexamethasonhemmtest und ein supprimierter oder niedrig-normaler ACTH(adrenokortikotropes Hormon)-Spiegel erforderlich. Das seltene Phaochromozytom ist ein katecholaminproduzierender Tumor. Die Diagnostik erfolgt durch die Bestimmung der Metanephrine im Plasma oder 24-Stunden-Urin. Eine Operationsindikation bei unilateraler NN-Raumforderung besteht bei Hormonaktivitat und Verdacht auf Malignitat. Operation der Wahl bei unilateraler NN-Raumforderung <6 cm und ohne lokale Tumorinvasion ist in der Regel die minimal-invasive Adrenalektomie. Bei unilateralen, eindeutig benignen, hormoninaktiven, kleinen NN-Raumforderungen (<4 cm) ist eine operative Sanierung nicht erforderlich.
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