Postmortaler Würdeschutz und gesetzgeberische Gestaltungsfreiheit

2010 
Abstract Die Bestattungskultur in Deutschland befindet sich im Umbruch. Der allgemeine gesellschaftliche Wandel spiegelt sich auch im Bestattungswesen. Immer mehr Menschen wunschen sich eine Bestattung nach eigenen individuellen Vorstellungen. Der Trend geht von der „Einheitlichkeit zur Vielfalt“. Initiativen, die sehr strengen Bestattungsgesetze der Lander zu liberalisieren und den Angehorigen echte Gestaltungsspielraume einzuraumen, sind jedoch bislang gescheitert. Die Gegner einer Liberalisierung verweisen vor allem auf den postmortalen Wurdeschutz des Art. 1 Abs. 1 GG, der es gebiete, die Verstorbenen zwingend nach den traditionellen Vorstellungen auf einem Friedhof zu bestatten. Der Beitrag legt dar, dass sich die Anwendung der Menschenwurdegarantie des Art. 1 Abs. 1 GG auf die menschlichen Uberreste aus dogmatischer Sicht jedoch als auserst fragwurdig erweist. Vorgeschlagen wird ein Perspektivwechsel, der anstelle der „Wurde“ des Toten das Interesse der Hinterbliebenen an einem angemessenen Umgang m...
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