Grundlegende In-vitro-Untersuchungen zur VEGF-Inhibition mit Aflibercept: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen VEGF-bindenden therapeutischen Proteinen

2014 
Bei verschiedenen retinalen Erkrankungen kann eine gegen den vaskularen Endothelzell-Wachstumsfaktor (VEGF) gerichtete Therapie deren Verlauf gunstig beeinflussen. Neben dem Anti-VEGF-Antikorper Bevacizumab (Avastin) und dem F(ab)-Fragment Ranibizumab (Lucentis) ist mit Aflibercept (Eylea) ein weiteres VEGF-bindendes Protein fur die Therapie verfugbar. Die unterschiedliche Struktur und breitere Bindungsspezifitat von Aflibercept konnten Konsequenzen fur die klinische Anwendung haben, worauf auch grundlegende In-vitro-Untersuchungen und Tierexperimente Hinweise liefern. Obwohl die dominante Rolle des VEGF in pathologischen Prozessen, die mit Neovaskularisierung verbunden sind, auser Frage steht, kann auch der auf retinale Endothelzellen mitogen wirkende Plazentawachstumsfaktor (PlGF) modulierend wirken. Aflibercept kann PlGF ebenfalls hemmen und so moglicherweise in bestimmten Fallen Vorteile bieten. Ob das weitere Bindungsspektrum von Aflibercept und unterschiedliche Bindungsstarken der verschiedenen VEGF-bindenden Proteine tatsachlich in der therapeutischen Praxis zu Unterschieden fuhren, ist noch unklar. In-vitro-Untersuchungen belegen, dass Aflibercept die durch VEGF hervorgerufene Stimulation retinaler Zellen und Storung ihrer Schrankenfunktion hochwirksam verhindern oder wieder aufheben kann. Dabei zeigte sich allerdings, dass auch Aflibercept von wichtigen retinalen Zelltypen aufgenommen wird und normale Funktionen – Migration von Endothelzellen oder Phagozytose von Pigmentepithelzellen – beeintrachtigen kann. Vermutlich wird die Aufnahme durch die Fc-Antikorperdomane begunstigt und dementsprechend ahneln sich in dieser Hinsicht Aflibercept und Bevacizumab, wahrend von Ranibizumab nur geringe Mengen internalisiert werden. Die Aufnahme und Speicherung durch okulare Zellen, die auch in vivo nach intravitrealer Injektion in Affenaugen beobachtet wurde, konnte bisher noch nicht erkannte Nebenwirkungen bei Langzeitanwendung bestimmter VEGF-bindender Proteine zur Folge haben.
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