Optimierung der Unkrautregulation, Schwefel- und Phosphorverfügbarkeit durch Unterfußdüngung bei temporärer Direktsaat von Ackerbohne und Sojabohne

2016 
Verfahren reduzierter Bodenbearbeitung bis hin zur Direktsaat gewinnen im Okologischen Landbau zunehmend an Bedeutung. Grunde hierfur sind die damit verbundenen positiven Effekte auf das Bodengefuge (Erosionsschutz) und auf den Treibstoff- und Arbeitsaufwand. Im Rahmen des Projektes wurden von drei Konsortialpartnern Feldversuche zur reduzierten Bodenbearbeitung von Kornerleguminosen (Ackerbohne, Kornererbse, Sojabohne, Schmalblattrige Lupine) auf Versuchs- und Praxisstandorten des Okologischen Landbaus in NRW, NS und SN durchgefuhrt. Schwerpunkte der Untersuchungen waren die Nahrstoffversorgung und die Unkrautregulierung. Geringe Nmin Gehalte im Boden zur Aussaat und nachfolgend geringe Mineralisation fuhrten zu hohen NdfA-Werten (80%) von Ackerbohnen. Zwischenfruchtanbau vor Korner-leguminosen fuhrte zu einer temporaren N-Immobilisierung, nicht jedoch zu hoheren NdfA-Werten. Reduzierte Bodenbearbeitung fuhrte im Vergleich zu Pflugbearbeitung wider Erwarten nicht zu hoheren NdfA-Werten. Vermutet wird ein geringerer Gasaustausch mit der Atmosphare als Folge hoherer Dichtlagerung und eines geringeren Anteils Luft fuhrender Poren nach reduzierter Bodenbearbeitung, insbesondere nach Direktsaat. Ein ertragssteigernder Effekt einer Dungung mit Schwefel wurde unabhangig von der Verabreichungs-form (elementar oder sulfatisch) bei Smin Gehalten im Boden von > 25 kg ha-1 weder bei Ackerbohnen noch bei Sojabohnen festgestellt. Eine kombinierte Dungung von Rohphosphat (Apatit) mit elementarem Schwefel fuhrte auf einem sauren Auenlehm (P-Versorgungsstufe B-C) weder zu Mehrertragen noch zu P-Mehraufnahmen von Acker- und Sojabohnen. Einige Kornerleguminosenarten, insbesondere Ackerbohnen, z.T. auch Kornererbsen, sind fur Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung, bedingt geeignet. Bei Problemen mit perennierenden Unkrautern, z.B. Ackerkratzdistel, ist der Verzicht auf Pflugbearbeitung jedoch nicht zu empfehlen. Reduzierte Bodenbearbeitung erhoht in der Regel deutlich das Anbaurisiko von konkurrenzschwachen Kornerleguminosenarten wie Sojabohne und Schmalblattriger Lupine. Betriebe, die dennoch auf wendende Bodenbearbeitung zu diesen Kornerleguminosenarten verzichten wollen, mussen die unkrautregulierende Wirkung des Pfluges durch umfassende ackerbauliche Masnahmen (zum Beispiel Anbau von Sorten mit hoher Konkurrenzkraft) und intensive mechanische Unkrautkontrolle kompensieren.
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