S2k-Leitlinie: Tuberkulose im Erwachsenenalter

2017 
In Deutschland ist seit 2015 ein deutlicher Anstieg der gemeldeten Tuberkulosefalle zu verzeichnen. Zuruckzufuhren ist dieser vor allem auf die aktuell vermehrte Migration. Durch die niedrige Inzidenz in den vorhergehenden Jahren konzentriert sich die Erfahrung im Umgang mit Tuberkulose immer mehr auf spezialisierte Zentren. Pneumologen wie auch andere Fachbereiche sind nun aber wieder haufiger an der Behandlung einer Tuberkulose beteiligt, sodass Fachwissen zur Standardtherapie wie auch zu selteneren Therapiesituationen benotigt wird. Die aktuelle Leitlinie zur Diagnostik und Therapie, einschlieslich Chemopravention und -prophylaxe im Erwachsenenalter fasst den derzeitigen Wissensstand zusammen und passt die Empfehlungen an die Situation in Deutschland an. Realisiert wurde die AWMF S2k-Leitlinie durch das Deutsche Zentralkomitee zur Bekampfung der Tuberkulose e. V. (DZK) im Auftrag der Deutschen Gesellschaft fur Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP). Zur Behandlung der Tuberkulose im padiatrischen Bereich wird in Kurze eine eigenstandige Leitlinie der entsprechenden Fachgesellschaften veroffentlicht. Im Vergleich zu den Empfehlungen von 2012 sind eigenstandige Kapitel zur Labordiagnostik und zum therapeutischen Medikamentenmanagement entstanden. Die Kapitel Mehrfachresistenzen gegen Medikamente der Standardtherapie, HIV-Koinfektion und die Ubersicht der Arzneimittel wurden erweitert. Die umfangreiche Uberarbeitung der Empfehlungen soll Arzten und auch anderen Beschaftigten im Gesundheitswesen helfen, den aktuellen Herausforderungen im Umgang mit dem selten gewordenen Tuberkuloseerreger zu begegnen.
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