Denken ohne Affekt – Einfluss von Melancholie, Manie und Psychose auf die Philosophiegeschichte

2010 
Dieser Beitrag kann im vorgegeben Rahmen keine Anspruch auf Vollstandigkeit hinsichtlich der Nennung von Philosophen mit psychischen Erkrankungen erheben. Er soll vielmehr den Fragen nach dem etwaigen Einfluss psychischer Erkrankungen, und hier im besonderen von Storungen des Affekts, auf unsere Ideengeschichte nachgegangen werden. Denken ist namlich immer von Gefuhlen begleitet, in vielen Fallen sogar von ihnen geleitet, auch wenn manche Philosophen und ihre Leser noch immer meinen, sie konnten losgelost von ihrem emotionalen Leben und Erleben die grosen Menschheitsprobleme bearbeiten und losen. Konnten wir das heute so oft gesagte unpersonliche „Es“ der Emotionen mit einem neuen Zugang im „Du“ bzw. „Wir“ zu ihnen uberwinden, sie also nicht mehr als Tierisch-Fremdes, sondern als integrativen Bestandteil unseres Selbst erkennen, wurden wir auch weit besser akzeptieren konnen, dass manche grose und entscheidende Gedanken der von uns so verehrten Philosophen auch eine Ursprungsquelle im Triebhaften, im tief Emotionalen, moglicherweise auch im Erleben von Krankheit haben.
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