Asphaltstrassenbau in China mit Beispielen aus der Provinz Hebei

In China wird in den naechsten Jahren eine groessere Anzahl von Autobahn- und Fernstrassenvorhaben begonnen. Die Zehnjahresplanung von 1996 bis 2005 umfasst 13 Strecken mit einer Gesamtlaenge von 25.000 km, davon 10.000 km Autobahnen und vierstreifige Kraftfahrstrassen. Am Beispiel der Provinz Hebei, die die Hauptstadt der Volksrepublik, Beijing (Peking), umschliesst, werden die Planungsstruktur, die Finanzierung sowie die Strassenklassifikation und der technische Stand vorgestellt. Fuer den Asphaltstrassenbau werden als Bindemittel Strassenbaubitumen, Kaltbitumen und Bitumenemulsionen verwendet. Neben Bitumen werden in China auch noch Pechbindemittel verwendet. Die Auswahl des Bindemittels richtet sich nach der Klimazone (kalte, gemaessigte oder warme Zone), nach der Bauweise, der Bauklasse sowie der herzustellenden Asphaltart. Abhaengig vom Paraffingehalt ist eine Einteilung der Bitumen in zwei Gruppen erkennbar. Fuer die eine dieser beiden Gruppen ist der Paraffingehalt auf maximal 3 Masse-Prozent begrenzt; fuer die zweite Gruppe gibt es bezueglich Paraffingehalt keine Anforderungen. In Ausnahmefaellen darf auch fuer hoeher klassifizierte Strassen Bitumen mit einem Paraffingehalt bis zu 5 Prozent fuer Asphaltbinder und Asphalttragschichtmischgut eingesetzt werden. In der Praxis fuehren die Anforderungen bezueglich Paraffingehalt dazu, dass fuer Autobahnbaumassnahmen das Bitumen fuer die Deckschichten importiert und fuer das Asphaltmischgut fuer die Binderschicht und Asphalttragschicht das paraffinreiche einheimische Bitumen eingesetzt wird. Die chinesischen Raffinerien sind bis jetzt offenbar nicht in der Lage, Bitumen mit einem ausreichend niedrigen Paraffingehalt herzustellen. Bemerkenswert sind ferner vergleichsweise grosse Bandbreiten fuer die Erweichungspunkte Ring und Kugel bei den einzelnen Bindemittelsorten. Generell wird fuer die Deckschichten ein hoeher viskoses Bitumen als fuer die Asphaltbinderschicht empfohlen. Fuer die Asphalttragschicht soll das Bindemittel mit der niedrigsten Viskositaet verwendet werden. Auf den besichtigten Autobahnabschnitten war das Bindemittel fuer die Deckschichten aus Singapur in 200 Liter-Faessern geliefert worden. Deshalb ist im Regelfall in jedem Mischanlagenkomplex fuer den Autobahnbau eine Aufschmelzanlage installiert. Aufschmelzanlagen werden im allgemeinen mit Kohle beheizt. Die Asphalteignungspruefung basiert auf dem Marshall-Verfahren; die Vorgehensweise ist dabei weitgehend aehnlich der in Deutschland angewendeten Asphalt-Eignungspruefung.