Die Spur des Flaneurs
2008
Zu Flanerie und Flaneuren als Mittel asthetischer Verwertung von Wahrnehmung ist viel geschrieben. Dabei wird haufig ubergangen, dass der Flaneur bei seinem Entdecker Walter Benjamin ambivalent bleibt und sich nicht glatt in eine Position des reflektierenden Stadtflanierens und intellektuellen Geniesens einordnen lasst. Die Verbindung zwischen Walter Benjamin und W.G. Sebald bezieht sich auf das von ihnen betrachtete 19. Jahrhundert und seiner Topographie als europaischer Gedachtnisraum. Die Figur des Flaneurs dient zur Darstellung der Lebensbedingungen in der Moderne und zur Reflektion uber Probleme von (literarischer) Geschichtsdarstellung. Wenn schon Benjamin selbst, vom Tod des Flaneurs spricht, vollzieht sich seine Ruckkehr auf anderer Ebene: als Leser und Textsammler, als geistiger Verwandter beider Autoren. Die Autorin Eva Riedl stellt die Figur des Flaneurs bei Benjamin und den Problemzusammenhang Flanerie und Erinnerung dar. Benjamins inharente Kritik an konventioneller Geschichtsschreibung ist Ausgangspunkt zu Sebalds Beschaftigung mit vergessenen Geschichtsdetails. Diese Arbeit richtet an Studierende der Literaturwissenschaft und an alle am Thema Interessierten.
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