Probiotika-Therapie bei Hunden mit Akutem hämorrhagischem Diarrhoesyndrom

2020 
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge verabreicht werden (WHO/FAO, 2002). Eine positive Wirkung kann unter anderem durch die Verdrangung von Pathogenen, Immunmodulation, Unterstutzung der Darmbarriere und durch Nahrstoffbereitstellung erfolgen (DOBSON et al., 2012; ASHRAF und SHAH, 2014; NAGPAL et al., 2018). Positive Effekte einer Probiotika-Therapie konnten bei Hunden mit unterschiedlichen gastrointestinalen Erkrankungen in vorherigen Studien beobachtet werden. Das Akute hamorrhagische Diarrhoesyndrom (AHDS) des Hundes ist eine Erkrankung, die durch das akute Auftreten von blutigem Durchfall gekennzeichnet ist, dem in circa 80 % der Falle Erbrechen vorausgeht (MORTIER et al., 2015). Unter symptomatischer Therapie, bei der vor allem der Ausgleich der Hypovolamie durch intravenose Flussigkeitssubstitution eine zentrale Rolle spielt, zeigen Patienten mit AHDS in der Regel eine schnelle klinische Besserung. Bei Patienten, die keine Anzeichen einer Sepsis haben, ist eine antibiotische Therapie nicht grundsatzlich indiziert (UNTERER et al., 2011). Die Pathophysiologie des AHDS ist derzeit nicht vollstandig geklart, aber Clostridium (C.) perfringens, insbesondere Enterotoxin- und NetF-Toxin-produzierende Stamme scheinen am Krankheitsprozess beteiligt zu sein (MINAMOTO et al., 2014b; UNTERER et al., 2014; GUARD et al., 2015). Das intestinale Mikrobiom spielt als metabolisches und immunologisches Organ eine wichtige Rolle fur die Gesundheit des Wirts, indem es unter anderem das Immunsystem moduliert, den Wirt vor Pathogenen schutzt und Nahrungsbestandteile verstoffwechselt (BAUER et al., 2006; KAMADA et al., 2013; ROWLAND et al., 2018; TIZARD und JONES, 2018). Patienten mit AHDS weisen, verglichen mit gesunden Hunden, eine intestinale Dysbiose auf. Eine Normalisierung der intestinalen Dysbiose erscheint aufgrund der wichtigen Funktionen des Mikrobioms sinnvoll. Ziel dieser prospektiven, placebokontrollierten, randomisierten Studie war es herauszufinden, welchen Effekt ein Probiotikum auf den klinischen Verlauf, das fakale Mikrobiom und toxinbildende C. perfringens bei Hunden mit AHDS hat.
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