Über trophische Veränderungen in der Zungenschleimhaut (herdgekreuzten Zungenbelag) bei kortikalem Herd und die lokaldiagnostische Bedeutung des Zungenbelages Zugleich ein Beitrag zur Frage der Abhängigkeit der Trophik von der Hirnrinde

1926 
Wir sind in unseren Untersuchungen zu folgenden Ergebnissen gekommen: 1. Lasionen der Rinde konnen zu trophischen Storungen der Zungenschleimhaut in Form eines vermehrtenZungenbelages fuhren. 2. Das Auftreten dieses Zungenbelages ist hochstwahrscheinlich durch Lasion des corticalensensiblen Trigeminuszentrums bedingt. 3. Fur diesen, durch die corticale Lasion bedingten, Zungenbelag ist charakteristisch, das ervorwiegend herdgekreuzt, in leichterem Grade auchherdgleichseitig auftritt. Diese Art der Verteilung - starkeres Betroffensein der herdgekreuzten, leichteres Mitbetroffensein der herdgleichen Seite - scheint uns charakteristisch fur viele (alle ?) sensorischen Storungen beicorticalen Lasionen des Menschen. 4. DieSchwankungen, die der Belag aufweist, durften von einer ganzen Reihe, im einzelnen nicht ubersehbarer, Faktoren abhangen. (Derartige Schwankungen sind mehr oder weniger allen organischenVorgangen eigen. 5. Die Annahme einer eigenen „trophischenFunktion“ des Nervensystems scheint uns uberflussig.
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