„Ungehörte“ Opposition? – Beispiele einer Bourdieu’schen Bildungsforschung

2011 
Wenn im vorangegangenen Kapitel auf die gegenwartig dominanten Erklarungsmuster und Zugange der ungleichheitsbezogenen empirischen Bildungsforschung eingegangen wurde mit dem Ziel, Anschlusse oder Ausschlusse Bourdieu’scher Perspektiven zu uberprufen und zu bilanzieren, dann widmet sich dieses Kapitel einigen ausgewahlten Studien, die explizit an die Kulturtheorie Bourdieus anknupfen, aber im grosen ‚Orchester’ der empirischen Bildungsforschung nicht die ‚erste Geige’ spielen. Diese metaphorische Kennzeichnung ist dabei nicht despektierlich gemeint. Sie soll aber dafur sensibilisieren, dass auch Forschungszugange und theoretische Perspektiven mit mehr oder weniger Erfolg im akademischen Feld ‚mitspielen’. Wie stark sie sich Gehor verschaffen und damit zusatzlich symbolisches Kapital binden konnen, ist dabei nicht nur durch Merkmale der wissenschaftlichen Qualitat begrundet, sondern auch davon abhangig, ob und in welchem Mase an die – Schwankungen und Transformationen unterliegenden – hegemonialen Spielarten (hier) der empirischen Bildungsforschung angeschlossen werden kann. In diesem Sinne sind die in diesem Kapitel diskutierten Studien aus der Perspektive dieser Arbeit als „ungehorte“ Opposition (mit Fragezeichen) eingefuhrt. Dass dies eine auch polemische Kennzeichnung ist, sollte aber deutlich sein – nicht zuletzt deshalb, weil diesen Studien in dieser Arbeit ganz offensichtlich eine hohe Aufmerksamkeit zuteil wird.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []