Unterschiedliche Effekte der Trabektomoperation auf unterschiedliche Glaukomformen

2014 
Hintergrund: Die Trabekulotomie ab interno (TAI) mittels Trabektom ist ein augendrucksenkender Eingriff, bei dem durch Elektroablation die Kollektorkanale von der Vorderkammer aus freigelegt werden und so eine Abflussverbesserung erzielt wird. Die vorliegende prospektive Studie analysiert die Effektivitat der TAI an 122 Augen uber einen Nachbeobachtungszeitraum von 1 Jahr unter besonderer Berucksichtigung der verschiedenen Glaukomformen. Material und Methoden: Die OP-Indikation erfolgte bei ausgereizter Augentropfentherapie (AT-Therapie) und zugleich dekompensiertem Augendruck (IOD). Neben der Evaluation des Gesamtkollektivs erfolgte die Analyse der Subklassifikationen des Glaukoms. Das Verfahren wurde z. T. mit einer Katarakt-OP kombiniert und hinsichtlich der Effektivitat mit der reinen Trabektom-OP verglichen. Unterschieden wurde zwischen einem absoluten (ohne drucksenkende Therapie) und einem relativen Erfolg (mit drucksenkender Therapie) fur die Druckniveaus ≤ 21 mmHg, ≤ 18 mmHg, ≤ 15 mmHg und ≤ 12 mmHg. Die fur diese Studie relevanten Messzeitpunkte fanden nach 6 sowie 12 Monaten statt. Ergebnisse: Bei einer Ausgangsdrucklage von 20,15 ± 7,1 mmHg konnte der IOD des Gesamtkollektivs auf anfangs 16,53 ± 5,89 mmHg und spater 15,6 ± 4,45 mmHg gesenkt werden. Sowohl bei der Halbjahreswertung als auch bei der Jahresbilanz befanden sich fast 90 % der Patienten, die keine Medikation benotigten, in einem Druckbereich von ≤ 18 mmHg. Patienten mit einem relativen OP-Erfolg lagen bei beiden Messzeitpunkten zu etwa 75 % in einem Druckbereich von ≤ 18 mmHg – bei 50 % lag der IOD sogar ≤ 15 mmHg. In Bezug auf die Glaukomsubpopulationen wiesen Patienten mit Sekundarglaukom eine Drucksenkung von 36 % auf. Beim POWG und dysgenetischen Glaukom konnte eine ca. 20 %ige Drucksenkung erzielt werden. Bei beiden OP-Varianten war eine signifikante Drucksenkung erzielt worden. Der erzielte IOD lag beim Standardeingriff bei 15,37 ± 4,04 mmHg und damit knapp 1 mmHg niedriger als bei der kombinierten OP. Dies war zugleich mit einer signifikanten AT-Reduktion moglich. Bei der Halfte aller operierten Augen war postoperativ kein oder maximal 1 Praparat notwendig. Schlussfolgerung: Die Trabektom-OP ermoglicht eine signifikante IOD-Senkung bis zu 36 % und erweist sich als besonders effektiv beim Sekundarglaukom. Anhand unserer Ergebnisse kann bei POWG und dysgenetischer Komponente eine moderate Drucksenkung um ca. 20 % erwartet werden. Die AT-Menge kann um ca. 42 % signifikant reduziert werden. In etwa der Halfte der Falle ist nach einem Jahr maximal 1 AT notwendig. Die OP-Technik ist mit einer Katarakt-OP kombinierbar und lasst die Option zu einem spateren filtrierenden Eingriff offen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    12
    Citations
    NaN
    KQI
    []