David Hume und die Unterscheidung von natürlichen und künstlichen Tugenden

2020 
Hume ist ein Vertreter der Moral-Sense-Schule der Ethik. Unter Tugend versteht er die Disposition zu tugendhaftem, d. h. selbstlosem Handeln. Der positive Wert tugendhaften Handelns besteht in seinem Nutzen, sei es fur das Wohlergehen der betroffenen Individuen, sei es fur die Gesellschaft als ganze durch die Stabilisierung ihrer institutionellen Ordnung. Dieser Doppelfunktion entsprechend, unterscheidet Hume zwischen den naturlichen Tugenden des Wohlwollens und den kunstlichen Tugenden der Gerechtigkeit. Hume glaubte, den Hobbes zugeschriebenen Egoismus widerlegen zu mussen: Aus der uberwaltigenden empirischen Evidenz, dass es tugendhafte Handlungen gibt, folgerte er, dass eine Art fundamentaler Sympathie fur unsere Mitmenschen Teil der menschlichen Natur ist und dass der Egoismus daher falsch ist. Tatsachlich aber wird der von Hobbes vertretene Egoismus durch Humes Nutzlichkeitserklarung der sozialen Tugenden nicht widerlegt, sondern bestatigt.
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