Zwangsmaßnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Nachkriegszeit am Beispiel der Pflege- und Beobachtungsstation des Psychiatrischen Landeskrankenhauses Weissenau (1951-1966)

2017 
Zusammenfassung Die Patientenjahrgange 1951, 1956, 1961 und 1966 der Kinderabteilung des Psychiatrischen Landeskrankenhauses Weissenau wurden hinsichtlich erfolgter Zwangsmasnahmen an Patienten ausgewertet, soweit diese dokumentiert waren. Wenig und zumeist nicht ausgebildetes Personal sowie die Mischung aller Altersgruppen, neurologischer und psychiatrischer Storungen und von Pflege- und Behandlungspatienten bildeten die Rahmenbedingungen des Stationsalltags. Zwangsmasnahmen gegenuber Patienten, besonders unangemessene Isolierungen, waren bestandiger Teil des Stationslebens. Betroffen waren vor allem Patienten mit langeren Aufenthalten und behordlicher Finanzierung. Die Sinnlosigkeit solcher Masnahmen war bekannt, siehe z. B. das damalige Pflegehandbuch und Kommentare in den Patientenakten. Bei einigen Patienten eskalierten die Zwangsmasnahmen dennoch (z. B. mit der Verlegung auf die Erwachsenenstation). Zwangsmasnahmen gegenuber Patienten waren viele Jahre Bestandteil des kinderpsychiatrischen Alltags i...
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