Tourismus und Regionalentwicklung innerhalb und außerhalb ostdeutscher Großschutzgebiete

2020 
Die Entwicklung des Tourismus in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung ist eine Erfolgsgeschichte. Im deutschlandweiten Vergleich konnten die Marktanteile erheblich gesteigert werden, sodass in manchen Regionen Tourismus zum bedeutendsten Wirtschaftsfaktor wurde, insbesondere an der Ostseekuste. Der Ubernachtungstourismus ist jedoch raumlich sehr stark konzentriert, sodass nicht von flachenhaften Impulsen fur die Regionalentwicklung gesprochen werden kann, wahrend an manchen touristischen Brennpunkten Ubernutzungserscheinungen auftreten. Nicht zu vernachlassigende Anteile des Tourismus in Ostdeutschland finden in den zahlreichen, fast vollstandig erst nach der Wiedervereinigung ausgewiesenen Grosschutzgebieten wie Nationalparks, Biospharenreservaten und Naturparks statt. Neben ihren betrachtlichen positiven Effekten fur Naturschutz, Kulturlandschaftspflege und Okosystemleistungen bewirken diese Schutzgebiete durch ihre touristische Attraktivitat auch erhebliche Beitrage zur Belebung der regionalen Wirtschaft – gerade in peripheren Regionen -, die jedoch auch nicht uberschatzt werden und nicht als alleinige Pfeiler regionaler Entwicklungsstrategien dienen sollten. Im Gegensatz zu ihren westdeutschen Pendants liegt in den ostdeutschen Naturparks ein deutlich groserer Schwerpunkt auf Naturschutzaktivitaten, was sich durch die Genese dieser Schutzgebiete im Nachgang des Nationalpark-Programms der DDR erklart.
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