CO2-Zertifikate für die Festlegung atmosphärischen Kohlenstoffs in Böden: Methoden, Maßnahmen und Grenzen

2020 
Agrarboden besitzen durch den Aufbau von organsicher Bodensubstanz (Humus), die zu etwa 58% aus Kohlenstoff (Corg) besteht, ein groses Potential zur Kohlenstoffbindung. Positive Anstrengungen im Humusmanagement konnten daher einen wesentlichen Beitrag fur den Klimaschutz leisten. Fur Landwirtinnen und Landwirte stellen so genannte CO2-Zertifikate fur den Aufbau von Corg („Humuszertifikate“) einen zusatzlichen Anreiz dar, humusfordernde Bewirtschaftungsmasnahmen umzusetzen. Diese CO2-Zertifikate werden von privatwirtschaftlichen Initiativen und Unternehmen im Bereich des freiwilligen CO2-Markts vergeben. Insbesondere im Bereich der Landwirtschaft wachst im deutschsprachigen Raum derzeit der Zertifikatehandel fur den Aufbau von Corg in Agrarboden. Um zum Klimaschutz beizutragen, mussen bei der Vergabe von Zertifikaten bestimmte Kriterien eingehalten werden. Wissenschaftliche Mindeststandards wurden dabei in der Praxis bislang jedoch wenig berucksichtigt. In dieser Studie werden Empfehlungen hinsichtlich der Erfassung von Corg (Probenahme, Analytik, Vorratsberechnung), eine Bewertung von Masnahmen zum Corg-Aufbau, sowie Hinweise zu generellen Einschrankungen hinsichtlich des Klimaschutzes uber CO2-Zertifikate gegeben. CO2-Zertifikate konnen einen positiven Anstos geben, damit sich Landwirte verstarkt mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Humusversorgung ihrer Boden auseinandersetzen. Da Humus die zentrale Steuergrose fur viele Funktionen des Bodens und nicht zuletzt der Bodenfruchtbarkeit darstellt, ist jede Anstrengung fur mehr Humus sinnvoll. Landwirtinnen und Landwirte, die sich fur Humusaufbau interessieren, sollten daher hinsichtlich standort- und betriebsspezifischen Optionen zum Aufbau von Corg umfassend unterstutzt und beraten werden.
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