Analyse von Verzögerungen und Unterbrechungen bei außerklinischer CPR

1999 
Am Beispiel eines innerstadtischen Notarztsystems wurde eine prospektive Prozesanalyse auf der Basis der Definitionen des „Utstein-Style” durchgefuhrt. Untersucht wurden Verzogerungen und Unterbrechungen im organisatorischen, medizinischen und medizinisch-technischen Bereich bei auserklinischen Wiederbelebungsmasnahmen anhand eines Kollektiv von n=71 reanimationspflichtigen Patienten. Ein Munchner Notarztwagen wurde mit einem zusatzlichen Dokumentationsassistenten besetzt, der eine Online-Dokumentation durchfuhrte. Nur 20% der Reanimationen hatten einen vollig ungestorten Verlauf. Einsatztaktische Probleme fuhrten zu Verlangerungen des Intervalls „Kollapszeitpunkt → Notarzt am Patienten” im Median um 3,8 Minuten. Bei Versorgung durch nicht-arztliches Rettungsdienstpersonal wurden bei jeder zehnten Reanimation (von mindestens 4 Minuten Dauer) nicht bemerkte osophageale Fehlintubationen dokumentiert. Der Beginn des ALS bei Ankunft am Patienten verzogerte sich bei jeder zweiten Wiederbelebung durch ausere Umstande. Erschwerte Intubationen ergaben sich bei 23% der vom Notarzt intubierten Falle. Die HLW ist in 87% aller Reanimationen aus den verschiedenen Grunden fur mehr als 20 Sekunden unterbrochen worden. Die maximalen Unterbrechungen sind mit 3 Minuten dokumentiert. Mangel der medizin-technischen Ausrustung, die in 31% aller Wiederbelebungen auftraten, betrafen in erster Linie die EKG/Defibrillator-Einheit. Die Gruppe der Entlassenen hatte bei der Reanimation den komplikationsarmeren auserklinischen Verlauf.
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