Entwicklung einer Kombinationsstrategie gegen tierische und pilzliche Schaderreger im ökologischen Steinobstanbau unter besonderer Berücksichtigung der Kupferminimierung (Verbundvorhaben)

2020 
Das Projektziel war es, fur mehrere Teilbereiche des okologischen Steinobstanbaues Losungen zu erarbeiten: Zur Regulierung der Schwarzen Kirschenlaus bei Suskirschen in uberdachten und eingenetzten Anlagen wurden verschiedene Nutzlinge getestet. Ursprunglich wurde der Ansatz der Offenen Zucht verfolgt, jedoch ergaben sich witterungsbedingt Schwierigkeiten mit der Anzucht des Getreides, so dass derzeit eine direkte Ausbringung, beispielsweise von Aphidius matricariae, unter dem Netz bevorzugt werden sollte. Bei der Kombination von Verwirrung mit Uberwinterungsstecken fur die Pflaumenwicklerlarven, die mit insektenpathogenen Pilzen behandelt wurden, ergaben sich nur masige und schwankende Wirkungsgrade. Insgesamt wurden Wellpapperinge wesentlich besser von den Raupen angenommen als Tonkinbundel. Wenn die Wellpapperinge rechtzeitig vor dem Ausbohren der Larven der zweiten Generation ausgehangt werden, konnen durchaus nennenswerte Mengen an Raupen aus einer Anlage entfernt werden, wenn die Verwirrung aufgrund des Befalls an ihre Grenzen gerat. Einsaaten mit Buchweizen lockten in zwei Anlagen mehrere Nutzlinge an, in einer jedoch hauptsachlich Blattlausrauber, in einer zweiten Anlage wurden verschiedene Ichneumoniden und Braconiden gefangen (beides potentielle Wicklerparasitoide). In einem kleinen Versuch ausgangs Winter konnten Meisen darauf trainiert werden, dass in Wellpapperingen Larven zu finden sind, ersatzweise wurde mit Mehlmottenlarven gearbeitet. Extrakte aus verschiedenen Artemisia-Arten und -Sorten, Rainfarn oder Gingko-Blattern hatten in ersten Tastversuchen eine repellente Wirkung auf die Eiablage des Pflaumenwicklers. Bei den Versuchen zur Kupferreduzierung konnten die guten Ergebnisse aus den Laborversuchen zur Hemmung der Konidienkeimung, beispielsweise mit NEU 1143 F, Kumar, Curcuma xanthorrhiza oder Primula veris im Halbfreiland und teilweise im Freiland bei Monilia oder Spruhflecken bestatigt werden. Bei der Empfindlichkeit verschiedener Sauerkirschsorten gab es leichte Unterschiede zwischen den beiden Standorten: Im Koblenzer Raum waren die Sorten ‘Morina‘, ‘Jade‘, ‘PiSa 12.100‘ und ‘Ungarische Traubige‘ relativ robust gegenuber Monilia und Spruhflecken. Auf der Insel Rugen war bei ‚Jade‘ der Befall am geringsten, 'Ungarische Traubige' 'Morina' und 'Safir' hatten dort etwas mehr Monilia als ‚Jade‘. ‚Rubellit‘ und ‚Safir‘ hatten einen mittelstarken Befall mit Spruhflecken.
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