SOMNOLENZ UND ERBRECHEN BEI EINER PATIENTIN NACH OPERIERTEM NEBENSCHILDDRUSEN-KARZINOM

1999 
Eine 60jahrige Patientin mit einem 9 Monate zuvor resezierten Nebenschilddrusen-Karzinom wurde mit Muskelschwache, Polyurie, Polydipsie und unstillbarem Erbrechen in somnolentem Zustand stationar aufgenommen. Bei der klinischen Untersuchung imponierten eine deutliche Dehydratation, Paresen der Extremitatenmuskulatur sowie eine Hyperreflexie. Laborchemisch bestand eine schwere Hyperkalzamie und ein Hyperparathyreoidismus. Morphologische Untersuchungen zeigten drei Raumforderungen zwischen rechtem Schilddrusenlappen und Sternoklavikulargelenk. Der Verdacht auf ein lokoregionales Rezidiv konnte durch eine 99m-Tc/MIBI-Szintigraphie sowie eine selektive Parathormon-Katheteruntersuchung mit Spitzenspiegeln im Bereich des Zusammenflusses von Vena jugularis interna und Vena subclavia weiter erhartet werden. Die hyperkalzamische Krise konnte durch Infusionstherapie, Furosemid- und Pamidronat-Gabe klinisch und laborchemisch gunstig beeinflust werden, so das bei normalem Bewustseinszustand am dritten Tag des stationaren Aufenthaltes eine En-Bloc-Resektion des Rezidiv-Tumors mit Entfernung zervikaler und mediastinaler Lymphknoten durchgefuhrt werden konnte. Die Patientin konnte mit normalen Kalzium- und Parathormonspiegeln im Serum entlassen werden und ist nach nunmehr 12 Monaten postoperativen Verlaufs ohne Hinweis auf ein neuerliches Rezidiv. Als Komplikation verblieben eine rechtsseitige Recurrensparese und Horner-Symptomatik.
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