Morbide Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Bariatrische Chirurgie

2018 
Die Epidemie der Adipositas hat langst auch Kinder und Jugendliche erreicht und wird damit zu einem ernsthaften medizinischen und gesundheitsokonomischen Problem unserer Gesellschaft. Denn wie bei Erwachsenen kann das ubermasige Fettgewebe zu schwerwiegenden metabolischen und kardiovaskularen Begleiterkrankungen fuhren. Als metabolisches Syndrom werden fettgewebsassoziierte Begleiterkrankungen zusammengefasst, u. a. eine gestorte Glukosetoleranz oder Insulinresistenz bis hin zum manifester Typ-2-Diabetes (!), Lipidstoffwechselstorungen (Hypertriglyzeridamie, erniedrigtes HDL-Cholesterin) oder eine arterielle Hypertonie. Weitere typische Befunde der (morbiden) Adipositas umfassen die nichtalkoholische Fettlebererkrankung sowie Hyperurikamie, orthopadische und/oder psychische Begleiterkrankungen sowie ein Schlaf-Apnoe-Syndrom. Als Therapie der ersten Wahl gelten zweifelsfrei konservative Behandlungen (Lebensstil-Interventionen), die multimodal und strukturiert durchgefuhrt werden mussen. Dennoch erzielen diese haufig leider keinen nachhaltigen (= langfristigen) Erfolg. Dann (und nur dann) stellt die bariatrische Chirurgie (von griechisch βαρος: Schwere, Gewicht) eine Therapieoption dar. Die Indikationsstellung zur bariatrischen Chirurgie im Jugendalter folgt dabei sehr strengen Kriterien. Da die Eingriffe immer als Hochrisikooperationen zu bewerten sind, sollten diese Patienten ausschlieslich durch ein erfahrenes Team an einem spezialisierten Adipositas-Zentrum versorgt werden. Die Operationstechniken sind im Wesentlichen aus der bariatrischen Chirurgie von Erwachsenen ubernommen. Das nachfolgende Kapitel diskutiert die aktuellen Leitlinien sowie bisherige Studienergebnisse zur bariatrischen Chirurgie im Kindes- und Jugendalter.
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