Hereditäre Defekte hepatobiliärer Transportproteine

2010 
Eine gestorte Funktion hepatobiliarer Transportproteine kann zu schweren hereditaren cholestatischen Leberkrankheiten fuhren. Die progressive familiare intrahepatische Cholestase (PFIC) manifestiert sich im fruhen Kindesalter. Varianten des FIC1-Aminophospholipidtransporters (ATP8B1-Gen) verursachen sowohl die PFIC1 als auch die benigne rekurrente intrahepatische Cholestase vom Typ 1 (BRIC1). Ein Funktionsverlust der Gallensauren-Effluxpumpe BSEP (ABCB11) fuhrt zu PFIC2 oder BRIC2. Eine haufige BSEP-Variante, der V444A-Polymorphismus, wird haufig bei verschiedenen Arten von Cholestase gefunden, u. a. bei medikamentos induzierten Leberschaden. Schlieslich fuhrt die Dysfunktion des „multidrug resistance gene product 3“ (MDR3, ABCB4) zu PFIC3, die mit niedrigen biliaren Phospholipiden und – aufgrund von Gallengangsschadigungen – hohen GGT-Konzentrationen im Serum einhergeht. Alle drei Transportergene sind auch mit gewissen Formen der intrahepatischen Schwangerschaftscholestase assoziiert. Die Behandlungsoptionen umfassen die Gabe von Ursodeoxycholsaure (UDCA) bei milderen Verlaufsformen bis hin zur Lebertransplantation bei schweren padiatrischen cholestatischen Leberkrankheiten.
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