Globalisierung und regionale Integration: Ökonomische Entwicklungen, Perspektiven und Grenzen

2015 
Eine zentrale vertretende These der Okonomie lautet: Die Aufhebung von Beschrankungen im Handel und Kapitalverkehr weltweit vermehrt die Wohlfahrt. Internationale Abkommen und Zollunionen verfolgen das Ziel des Freihandels. Auch das europaische Integrationsprojekt basiert mit dem Binnenmarktprogramm und den vertraglich abgesicherten vier Freiheiten, fur Handel, Kapital, Personen und Dienstleistungen, auf dieser Grundidee. Im Rahmen der EU wird dies noch durch die Wahrungsunion erganzt. Aber an der These der wohlfahrtssteigernden Wirkung des Freihandels gibt es vermehrt Kritik. Die Finanz- und Eurokrisen haben zusatzlich die Debatten uber die Erweiterung und Vertiefung der EU einschlieslich der Europaischen Wahrungsunion verstarkt. Auch wirft das geplante transatlantische Freihandelsabkommen grundsatzliche Fragen von Grenzen der okonomischen Integration auf. Zu diesen Themen fand vom 10. bis 12. Juli 2015 eine wissenschaftliche Tagung unter der Leitung von Wolfgang Quaisser in der Akademie fur Politische Bildung Tutzing statt. Einige der dort vorgestellten Vortrage werden hier veroffentlicht. Gabriel Felbermayr, ifo Institut und Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, diskutiert in seinem Vortrag das »I« in der geplanten Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP. Thomas Mayer, Storch AG – Research Institute, Koln, stellt die Frage, ob wir ein neues Geldsystem brauchen. Seiner Ansicht nach bedroht die Geldschopfung durch Kreditvergabe der privaten Banken sowohl die Stabilitat unseres Wirtschafts- und Finanzsystems als auch die Lebensfahigkeit der Europaischen Wahrungsunion. Gerhard Illing, Ludwig- Maximilians-Universitat Munchen, sieht die Moglichkeit fur eine dauerhafte Stabilisierung der Europaischen Wahrungsunion nur dann gegeben, wenn ein gewisser Transfer nationaler Souveranitat auf europaische Ebene geschieht. Jurgen Pfister, ehem. BayernLB, Munchen, stellt Ergebnisse und Probleme der europaischen und globalen Finanzmarktregulierung vor. Stephan Klasen, Universitat Gottingen, befasst sich mit dem Einfluss von Globalisierung auf globale Ungleichheit sowie Ungleichheit und Armut in Entwicklungslandern. Michael Jakob, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), Berlin, fragt nach der Beziehung zwischen okologischer Nachhaltigkeit und den Grenzen fur Wachstum und Globalisierung. Heinz-Jurgen Axt, em. Universitat Duisburg-Essen, diskutiert die »Grenzen der Europaischen Union«, und Harold James, Princeton University, die europaische Integration und ihre historische Deutung.
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