Methodenvergleich zwischen Chromogen- und Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung bei der Bestimmung der HER2-Genamplifikation beim invasiven Mammakarzinom. FISH vs. CISH

2009 
Die Kenntnis des HER2-Status von Mammakarzinomzellen ist fur die Entscheidung, bei Mammakarzinompatientinnen eine Antikorpertherapie mit Trastuzumab (Herceptin®) durchzufuhren, von entscheidender Bedeutung. Zur Bestimmung des HER2-Status kommen derzeit zwei Methoden in der Routinediagnostik zur Anwendung: Die Immunhistochemie zum Nachweis einer Rezeptoruberexpression auf Proteinebene und die Fluoreszenz-in situ- Hybridisierung zum Nachweis einer Genamplifikation. Beide Methoden weisen jedoch Nachteile auf. So ist die immunhistochemische Bestimmung des HER2-Status eine relativ einfach durchzufuhrende und in der Routinediagnostik gut etablierte Methode, unterliegt in der Praxis jedoch starken methodischen Schwankungen. Demgegenuber zeigt die FISH-Auswertung zwar eine hohere Sensitivitat und Spezifitat sowie eine hohere Reproduzierbarkeit, jedoch ist sie im Vergleich mit der Immunhistochemie ein weitaus zeit- und kostenaufwendigeres Verfahren. . Aufgrund der Nachteile der beiden Methoden wurde unlangst die CISH-Technik als Alternative in der HER2-Diagnostik eingefuhrt. Diese Methode kombiniert die in situ-Hybridisierung mit den Vorzugen eines Lichtmikroskops und bietet daher signifikante Vorteile gegenuber den beiden oben genannten etablierten Methoden. In der vorliegenden Arbeit wurde der Stellenwert der CISH gegenuber den etablierten Methoden- FISH und IHC untersucht. Dafur wurde der HER2-Status von 100 Mammakarzinom-Patientinnen prospektiv jeweils mittels FISH und CISH analysiert und mit der Expression des HER2- Rezeptors in der Immunhistochemie verglichen. Die Ergebnisse der FISH- und CISH-Methodik zeigten mit 96% der Falle eine auserordentlich hohe Korrelation mit einem p-Wert von <0,001. Alle mittels FISH-Diagnostik als HER2-positiv bewerteten Patientinnen wurden in der CISH ebenfalls richtig klassifiziert. Dies entspricht einer Spezifitat und einem positiv pradiktiven Wert der CISH-Ergebnisse im Vergleich zu den Ergebnissen der FISH-Methodik von 100%, bzw. 95,3%. Auch zwischen der IHC und CISH zeigte sich eine uberwiegende Ubereinstimmung der Ergebnisse in 97% der Falle. Zusammenfassend kann aufgrund der erhobenen Ergebnisse, die die Gleichwertigkeit der CISH- Technik gegenuber dem Goldstandart FISH demonstrieren, der Einsatz der CISH-Technik im Testalgorithmus mit der IHC empfohlen werden. Allerdings konnte der in einigen Studien beschriebene Zusammenhang zwischen Hormonrezeptorstatus, Tumorstadium, histopathologischen Tumortyp und Grading mit einem positiven HER2-Status in dieser Arbeit nicht bestatigt werden. Daher sollten nach wie vor alle Brustkrebs-Patientinnen unabhangig von klinisch-morphologischen Faktoren auf den HER2- Status uberpruft werden.
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