Ivermectin intoxication in three dogs with and without MDR1 gene mutation caused by vermicide paste licensed for use in horses

2007 
Gegenstand und Ziel: Es werden Symptomatik und Verlauf einer Ivermectin-Vergiftung bei Hunden beschrieben, die durch die Aufnahme von Pferde-Wurmpaste (Ivomec P®, Deutschland bzw. Eqvalan®, Schweiz) verursacht wurde. Material und Methode: Dokumentation von drei Fallen. Ergebnisse: Zwei Hunde besasen ein intaktes MDR1-Gen, wahrend ein Hund von dem MDR1-Gen-Defekt betroffen war. Dementsprechend entwickelte sich eine unterschiedliche Symptomatik. Das klinische Leitsymptom bei den Hunden mit intaktem MDR1-Gen war eine symmetrische Mydriasis verbunden mit einer Visuseinschrankung bzw. vorubergehendem Visusverlust. Daneben wurden unkontrollierte Muskelzuckungen im Kopfbereich beobachtet. Eine ahnliche Symptomatik wurde man bei einer oralen Einzeldosis von etwa 2,5–5 mg Ivermectin/ kg Korpergewicht erwarten. Ein homozygot von dem MDR1-Gen-Defekt betroffener Collie (Fall 3) zeigte eine wesentlich gravierendere Symptomatik: Mydriasis, Apathie, Tremor und Hypersalivation, Koma mit krampfartigen Phasen begleitet von Schreien. Ein derartiger Verlauf ware bei einem Hund mit homozygotem MDR1-Defekt nach einer oralen Einzeldosis von etwa 150–300 μg/kg KM zu erwarten. Schlussfolgerung: Fur Hunde mit intaktem MDR1-Gen verlaufen derartige Intoxikationen vergleichsweise harmlos und sind von kurzer Dauer, wahrend Hunde mit homozygotem MDR1-Gen-Defekt bereits bei der Aufnahme geringer Mengen Ivermectin-Wurmpaste fur Pferde in den letalen Dosisbereich (≥ 0,2 mg/kg KM) kommen. Klinische Relevanz: Vergiftungen mit Ivermectin-Pferdepaste beim Hund kommen gelegentlich vor und mussen bei auffalliger Mydriasis mit oder ohne Visuseinschrankung differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.
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