Klinische und experimentelle Beiträge zur Ulcusfrage

1926 
Wenn wir nunmehr unsere, an 80 Fallen gesammelten Erfahrungen mit derRostockschen refraktometrischen Pepsinbestimmung uberblicken, ergeben sich folgende Schlusse: 1. Geschwurskranke, Pat. mit funktionellen Magenbeschwerden und gastroenterostomierte Ulcusfalle haben hohe Pepsinwerte (Refr. Wert 4,0–5,0 durchschnittlich sowohl beim Ulcus ventr., wie beim Ulcus duodeni 4,2; also unabhangig von den differenten Aciditatszahlen). 2. Magenkarzinome, anacide Gastritiden und Pat. nach Ulcusresektion haben in ihrem Magensaft geringe peptische Wirksamkeit (Refr. 0,0–0,9 oder sogar negative Werte — Naheres s. im Text). 3. In vielen Fallen von Anaciditat bei Gastritis und Karzinom ist durch HCl-Zusatz noch eine masige (Refr. 1,5), oft auch eine die Norm etwas ubersteigende Pepsinwirkung (Refr. 3,0) zu erzielen. 4. Beim Gallensteinleiden fanden wir in den verschiedensten Stadien und Formen der Erkrankung hohe peptische Werte (Refr. 4,4–5,2), und zwar ohne das gleichzeitig die Aciditatswerte (etwa wie beim Duodenalulcus) entsprechend erhohte gewesen waren. 5. Bei Magenptose sind die peptischen Werte anscheinend normale; ebenso bei Appendicitis; doch kann auch bei dieser ein erhohter Wert angetroffen werden. 6. Wenn nun auch die (im Gegensatz zum Verhalten bei der Ptose, bei Gastritis, beim Karzinom und bei anderen Bauchaffektionen) beim Geschwursleiden regelmasig hohen peptischen Werte des Magensaftes an eine gesetzmasige Bedeutung des Pepsins in der Geschwurskrankheit denken lassen, werden gleichwohl hier die Befunde bei Gallensteinleiden zur Vorsicht mahnen. 7. Die Sonderung der Befunde in verschiedene Krankheitsgruppen zeigt gewisse gesetzmasige Unabhangigkeiten der Pepsinwerte von den Aciditatswerten, die den Wert der gesonderten Pepsinbestimmung deutlich werden lassen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    2
    Citations
    NaN
    KQI
    []