„Play it again, Sam“: Vom Kampf der Kulturen

2020 
Es scheint fast so, als habe Samuel Huntington (1996) die Semantik der Systemwiderspruche neu bestimmt und den „Westen“ und den „Islam“ zu den neuen Protagonisten im „Kampf der Kulturen“ auserkoren. Die Illusionen von der beginnenden Harmonie zwischen den Landern, Nationen und politischen Interessengruppen wurden durch die zahlreichen ethnischen Konflikte, durch das Wiedererstarken neokommunistischer und neofaschistischer Bewegungen sowie durch die Intensivierung religioser Fundamentalismen enttauscht. Vor allem der Konflikt zwischen dem Islam und dem Westen habe sich am Ende des 20. Jahrhunderts zugespitzt und fuhre zu einem Clash der Kulturen. Die Rede vom „Kampf der Kulturen“ durfte indes kaum geeignet sein, um die globalen Verwerfungen und Konflikte zwischen dem „Westen“ und dem „Islam“ hinreichend beschreiben und erklaren zu konnen. Es ist kein Kampf der Kulturen, der da stattfindet. Es ist eher ein Kampf um Einfluss, Macht und Deutungshoheit.
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